OM-2

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OM-2-Logo
Olympus OM-2 (black) - mit freundlicher Genehmigung von www.grainlab.com
Olympus OM-2 ("VSOE", black) - mit freundlicher Genehmigung von www.grainlab.com
Olympus Olympus OM-2 (silber) mit Zuiko Auto-S 1:1,8/50 mm - Wallpaper von Olympus Co.)
Olympus OM-2 (silber) - mit freundlicher Genehmigung von www.grainlab.com
Prinzip der TTL- und TTL-Blitz-Belichtungsmessung der Olympus OM-2 - aus der Wikimedia Foundation
Reflektionsmuster der Olympus OM-2 auf dem Verschlussvorhang - aus der Wikimedia Foundation

Beschreibung

1975 kam die OM-2 auf den Markt.

Sie war die erste SLR mit TTL-Blitz-Belichtungsmessung auf der Filmebene. Hierzu wurde ein Patent von Minolta genutzt, welches kurz danach auch in der Minolta CLE Anwendung fand.

Der Quick Auto 310 war der dazu passende TTL-Blitz von Olympus - damit das erste TTL-gesteuerte Blitzgerät überhaupt.

Sie hatte eine Zeitautomatik, die im Langzeitbereich die Belichtungszeit während der Belichtung messen und dynamisch verändern konnte (auto-dynamische Messsteuerung = ADM). Damit wurden auch Kombinationen aus Blitz und Langzeitbelichtung korrekt belichtet. Gemessen wurde dabei die von der Filmoberfläche reflektierte Lichtmenge. Im Gegensatz zu anderen SLRs besaß die OM-2 keinen Messspeicher, sondern maß dynamisch!

Für kurze Belichtungszeiten erfolgte die Messung über das vom ersten Verschlussvorhang reflektierte Licht. Dieser hatte dafür ein aus weißen und schwarzen Quadraten bestehendes Muster, das aus einer statistisch relevanten Menge an Bildern ermittelt worden ist (Phantombild).

Die beiden Silizium-Messzellen befanden sich im Kameraboden und wurden erst nach Hochschwingen des Spiegels aktiviert. Durch den Sucher einfallendes Licht konnte somit auch nicht den Belichtungsvorgang beeinflussen - siehe hierzu die rechts stehende Abbildung.

Zwei weitere CdS-Fotowiderstände befanden sich rechts und links neben dem Sucher und maßen das Licht auf der Mattscheibe. Diese dienten der Anzeige im Sucher und der Messung im manuellen Modus (kreuzgekuppelt).

Die Belichtungsautomatik konnte darüber hinaus abgeschaltet werden, so dass der Fotograf volle Freiheit über gewünschte Einstellungen genoss. Die OM-2 wurde so zu sagen zur OM-1.

Auto-dynamische Messsteuerung

Hierzu ein Zitat von Franz Pangerl aus seinem Buch "Die Welt des OM-Systems" (erschienen 1975 von Olympus Optical Co. (Europa) GmbH):

"Die Messung des Aufnahmelichts und die Umsetzung in Belichtungszeit erfolgen bei der OM-2 - und das ist bis jetzt einmalig - in zwei Phasen:
Phase 1: Vormessung der Durchschnittshelligkeit des Motivs mit zwei CdS-Fotowiderständen in der Einblickebene.... wird als Orientierungswert auf einer Belichtungszeitskala am linken Sucherrand angezeigt.
Phase 2: ....Beim Niederdrücken des Auslösers werden zwei "SBC" (Silicon Blue Cells....) aktiviert, die während der Öffnung des Verschlusses - also während der Belichtung ! - die Motivhelligkeit kontrollieren. Sie stoppen die Belichtung, wenn der Idealwert erreicht ist und sie verkürzen oder verlängern sie, wenn sich die Motivbeleuchtung während der Aufnahme ändert.... Die SBC's messen das vom Verschlussvorhang ganz freigegebene Filmbild im Belichtungszeitbereich von etwa 1/15 bis etwas 60 Sekunden...."

Für die restlichen Zeiten wird das - aus ca. 10.000 Aufnahmen berechnete - Phantombild (s. Abbildung) benutzt.

OM-2 VSOE ("Voll Service Olympus Europe")

Um den europäischen Markt vor - billigen - Grauimporten zu schützen, wurden einige Kameras mit einem Schild "VSOE" ("Voll Service Olympus Europe") ausgeliefert, die sich konstruktiv aber nicht von "normalen" OM-2-Kameras unterschieden. Olympus Deutschland lehnte es damals ab, Kameras ohne das o.a. Schild auf Garantie zu reparieren.

Folgende Olympus-Spiegelreflexkameras mit dem "VSOE-Siegel" sind bekannt bzw. aufgetaucht:

Es scheinen auch Objektive zu existieren, die einen Aufkleber (o,Ä.) "VSOE" besitzen, hier einige wenige Beispiele:

Technische Daten

Kameratyp einäugige Kleinbild-Spiegelreflexkamera
Belichtungssteuerung: automatisch (Zeitautomatik) und manuell
Belichtungmessung: Offenblendmessung mit Objektiven des OM-Systems
Messbereich: EV 0 - 18 (bei 100 ISO)
Aufnahmeformat: 24 x 36 mm (Kleinbild)
Objektivanschluss: OM-Bajonett
Sucher: Pentaprismensucher mit Fresnellinse
Einstellscheibe: Mattscheibe mit zentralem Mikroprismenring, wechselbar
Suchergesichtsfeld: ca. 97 %
Suchervergrößerung: 0,92
Informationen im Sucher: Verschlusszeit (bei Zeitautomatik, Zeiger zum Belichtungsabgleich (manueller Betrieb)
Filmempfindlichkeitseinstellung: 12 - 1600 ISO, Belichtungskorrektur
Verschluss: elektronisch gesteuerter Tuch-Schlitzverschluss
Verschlusszeiten: 60 - 1 / 1000 s, B (Werksangabe, bis zu 120 min. möglich)
Zubehörschuh: Standard-ISO-Normkontakt (Mittenkontakt - wechselbar)
Blitzanschluss: FP- und X-Kontakt (am Blitzanschluss umschaltbar)
Blitzsteuerung: automatisch
Blitzsynchronisation: 1 / 60 s und länger
Selbstauslöser: mechanisch mit Hebel (180°), Laufzeit ca. 4 - 12 s
Abblendtaste: entfällt, da die OM-Objektive damit ausgestattet sind
Rückschwingspiegel: ja, pneumatisch gedämpft
Spiegelvorauslösung: unbekannt
Filmtransport: manuell mit Schnellschalthebel (Winkel 150°, davon 30° Vorauf, Anschluss für Winder- und Motorantrieb)
Filmrückspulung: manuell mit Rückspulkurbel
Mehrfachbelichtung: nicht vorgesehen (Doppelbelichtungssperre - nur mit "Tricks" zu umgehen)
Kamerarückwand: aufklappbar, abnehmbar
Stromversorgung: Mallory MS 76 H (im Kameraboden)
Ein-/Ausschalter: neben der Rückspulkurbel, zus. Testfunktion der Batterie
Stativgewinde: 1/4 Zoll (ISO 1222) im Kameraboden
Abmessungen (H x B x T): 136 × 83 × 50 mm
Gewicht: 670 Gramm (mit Zuiko Auto-S 1:1,8/50 mm)
Kaufpreis (1976): 259,50 USD (47th Street Photo Inc., New York)
Kadlubek-Code: OLY0890

Galerie

Hier eine kleine Galerie mit Bildern der OM-2:

Interne Verweise

Weblinks