Autofokus Hilfslicht

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Blitz FL-50 mit eingebautem AF-Hilfslicht was sich hinter der grossen, dunkelroten Abdeckung vorne am Blitz verbirgt

Einige (wenige) Kameras besitzten ein Autofokus-Hilfslicht (kurz: AF-Hilfslicht), das zugeschaltet werden kann, wenn das Umgebungslicht nicht mehr ausreicht damit der Autofokus scharfstellen kann. Der Autofokus braucht nämlich um scharfstellen zu können – je nach Bauart des Autofokus mehr oder weniger viel – Licht und damit Kontrast um den korrekten Fokus zu finden.

Ist der Kontrast des aufzunehmenden Motivs infolge schlechter Lichtverhältnisse zu schwach oder hat das Motiv gar keinen Kontrast (z.B. einfarbige, glatte Fläche ohne Struktur), kann bei Kameras die mit einem AF-Hilfslicht ausgerüstet sind, dieses zugeschaltet werden. Dabei werden vom Autofokus-Hilfslicht meist rote Streifen mittels einer Leuchtdiode (LED) auf den aufzunehmenden Gegenstand projiziert um so dem Autofokus eine Hilfestellung (Kontrast) zu geben damit er "scharfstellen" kann.

Allerdings sind – wie erwähnt – nur relativ wenige Kameras mit einem solchen in die Kamera eingebauten AF-Hilfslicht ausgerüstet. Bei den Kameras des Olympus E-Systems hatte z.B. lediglich die E-1 ein eingebautes Autofokus-Hilfslicht. Ein eingebautes AF-Hilfslicht hat bei DSLRs auch nur einen sehr begrenzten Nutzen, weil es oftmals gar nicht benutzt werden kann. Auf Grund der kompakten Bauweise gerade der Kameras des E-Systems wird das AF-Hilfslicht nämlich bei der Verwendung von "größeren" Objektiven abgeschattet und kann so das eigentlich anzuleuchtende Objekt gar nicht erfassen. Aus diesem Grunde ist es sinnvoll, ein AF-Hilfslicht in externe Blitzgeräte einzubauen, weil diese bei einer DSLR weiter vom Objektiv entfernt sind und so an diesem vorbeileuchten können.

Die Olympus-Blitzgeräte FL-36/FL-36R sowie FL-50/FL-50R haben (wie auch viele Blitzgeräte von Fremdherstellern, z.B. Metz) ein solches eingebautes Autofokus-Hilfslicht welches bei Bedarf zugeschaltet werden kann (bei den Olympus-Blitzgeräten muss dazu am Blitz die Funktion "CLP" auf "on" eingestellt werden - siehe unten).

Da das Autofokus-Hilfslicht bei einem externen Blitz höher sitzt (siehe Parallaxe), funktioniert es erst ab einem gewissen Mindestabstand (das Hilfslicht muss ja den Bereich des AF-Sensors beleuchten); beim Metz 54Mz4i im Blitzschuh einer E-500 funktioniert es z.B. erst ab ca. 1,2 m.

Weil die Spiegelreflexkameras des Olympus E-Systems (mit Ausnahme der E-1) kein eigenes eingebautes AF-Hilfslicht besitzen, wird bei diesen hilfsweise (wenn kein externer Blitz mit AF-Hilfslicht montiert ist) der eingebaute Kamerablitz als AF-Hilfslicht herangezogen. Dieser beleuchtet (sofern eingeschaltet und gewünscht) mit kurzen, stroboskopartigen Blitzen das Objekt und "hilft" so dem Autofokus bei Dunkelheit den richtigen Fokus zu finden. Diese Methode ist allerdings sehr auffällig und so sind unbemerkte Schnappschüsse in dunkler Umgebung nicht möglich. Zudem nervt das "Blitzlichtgewitter" oftmals die aufzunehmenden Personen. Vorteil gegenüber einem "richtigen" (wesentlich unauffälligerem) AF-Hilsflicht ist allerdings, das durch das stroboskopartige ausleuchten des Blitzes auch sehr schnelle Bewegungen des aufzunehmenden Objekts sozusagen "eingefroren" werden für den Autofokus der Kamera und dieser somit relativ problemlos selbst auf sich rasant bewegende Objekte im Dunkeln scharfstellen kann (was bei einem "richtigen" AF-Hilfslicht nicht der Fall ist bzw. nur mühsam gelingt).

Die modernen Phasen-AF-Systeme der aktuellen Kameras des Olympus E-Systems benötigen heute wesentlich seltener ein Autofokus-Hilfslicht zum Scharfstellen wie dies noch bei früheren Kameragenerationen der Fall war. Sie sind in der Lage selbst bei sehr geringem Kontrast, also sehr schlechten Lichtverhältnissen, vielfach noch ohne Unterstützung eines AF-Hilfslichts scharfzustellen. Der von einigen beklagte Wegfall des eingebauten AF-Hilfslichts bei den Kameras des E-Sytems "nach" der E-1 war deshalb weit weniger schlimm wie dies gelegentlich befürchtet wurde, denn zum einen nutzt ein in die Kamera eingebautes eigenes AF-Hilfslicht (wegen der Abschattung bei "größeren" Objektiven) vielfach überhaupt nichts und zum zweiten sind moderne Phasen-AF-Systeme weit weniger auf Unterstützung durch ein AF-Hilfslicht angewiesen.

Kompaktkameras, die meist mit einem insbesondere gerade bei schlechten Lichtverhältnissen "problematischen" Kontrast-AF-System ausgestattet sind, benötigen dagegen viel eher ein eingebautes Autofokus-Hilfslicht, weshalb dieses hier auch öfter anzutreffen ist wie bei modernen DSLR. Auch ergibt sich bei Kompaktkameras nicht die Problematik der Abschattung des AF-Hilfslichts durch das Objektiv.


Aktivieren des Autofokus-Hilfslichts bei FL-36 und FL-50 (CLP = on)

Blitz einschalten, "Mode"-Taste einige Sekunden drücken um in das Einstellungen Menü zu kommen. Durch weiteres (kurzes) Drücken der Mode-Taste die CLP-Funktion auswählen und mit dem Einstellrad auf ON setzen. Durch erneutes längeres Drücken der Mode-Taste verlässt man das Einstellungen Menü wieder.

Anmerkung: Die Abkürzung CLP ist aus "clipped onto the hot shoe" (befestigt auf dem Blitzschuh) hergeleitet, soll also bedeuten: "auf dem Blitzschuh der Kamera ist ein Blitz mit AF-Hilfslicht montiert was den Autofokus bei Bedarf unterstützen kann und das ggfs. eingebaute kameraeigene AF-Hilfslicht wird nicht gebraucht".