Mehrfachbelichtung
Beschreibung
Mehrfachbelichtung ist ein bewusst oder unbewusst eingesetztes technisches Mittel, um mehrere Einzelbilder auf einen Bildträger (Film, Sensor) "übereinander festzuhalten".
Analoge Fotografie
In der Anfangszeit der analogen Fotografie war die unerwünschte Mehrfachbelichtung eine übliche Fehlerquelle, die z.B. so entstehen konnte:
- "Vergessen" des Film-Kassetten-Wechsels (Planfilme)
- fehlerhafter Filmtransport (wurde damals in vielen Fällen getrennt vom Verschlussaufzug durchgeführt
- fehlerhaftes Einlegen des Filmes (der Filmaufzug "greift nicht" - insbesondere sparsame Fotografen - "volle Ausnutzung" des Films mit mehr als 36 Aufnahmen - waren davon betroffen)
Erst später wurde die erwünschte Mehrfachbelichtung ein Stilmittel, bekannt sind z.B. "zusammengesetzte Porträts" mit Belichtungen aus verschiedenen Blickwinkeln.
Zur Vermeidung der Mehrfachbelichtung hatten viele analoge Kameras eine sog. Doppelbelichtungssperre, hierbei wurden Film- und Verschlussaufzug gleichzeitig betätigt.
Diese Sperre konnte aber - sehr umständlich - umgangen werden, hier ein Zitat aus der Diskussion zur OM-2:
- "Es war durchaus möglich, mit der OM-2(N) Mehrfachbelichtungen durchzuführen, auch wenn es ein "Krampf" war :-) . Es musste der Film in der Kamera "gespannt" werden, also den Rückspulhebel solange drehen, bis der Film gespannt war, dann den "R"-Knopf auf "rewind" stellen und anschließend den Transporthebel betätigen. Der Bildzähler sprang eine Aufnahme weiter, aber der Film sollte so einigermaßen an der gleichen Stelle bleiben. Es war nicht die optimale Lösung :-) ."
Digitale Fotografie
In der digitalen Fotografie kann die Mehrfachbelichtung ohne Probleme als gewünschtes Stilmittel eingesetzt werden, hier werden aber i.d.R. mehrere - hintereinander aufgenommene - Bilder mittels eines Bildbearbeitungsprogrammes "zusammengesetzt".
Dies kann sich - wie oben in der analogen Fotografie - um ein "zusammengesetztes Porträt, oder um eine HDR-Aufnahme handeln.