Rolling Shutter

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Als Rolling Shutter Effekt wird ein Bildfehler bezeichnet, der dadurch entsteht, dass ein Motiv sich während des Ablaufens des Verschlusses bewegt. Dieser Effekt tritt jedoch nur auf, wenn der Verschluss das Bild zu keiner Zeit ganz freigibt, sondern aufgrund einer sehr langen Synchronzeit und einer sehr kurzen Verschlusszeit das Aufnahmemedium nur in Form eines über den Sensor/Film laufenen Streifens freigibt. Typische Synchronzeiten, die für den Effekt anfällig sind, sind Synchronzeiten unter 1/30 Sekunde. In Verbindung mit Belichtungszeiten um 1/400 oder noch kürzer kommt es zu typischen, geometrischen Verzerrungen.

Heutige Kompaktkameras und Spiegelreflexkameras haben typischerweise Synchronzeiten von 1/100 oder noch kürzer und sind deshalb bei normal schnell bewegten Objekten für den Rolling-Shutter-Effekt nicht anfällig. Eine Provokation des Effektes ist nahezu unmöglich. Eine deutlich sichtbare Verzerrung eines bildfüllenden Motivs um etwa 1/30 der Bildbreite würde Motivgeschwindigkeiten jenseits von Mach1 erfordern,

Provozierbar ist dieser Effekt mit Plattenkameras mit langsam laufendem Verschluss und kurzen Belichtungszeiten, sowie mit verschlusslosen Digitalkameras mit CMOS-Chip, wie sie in fast allen Mobiltelefonen verbaut sind.

Bei den Musterfotos in der Galerie handelt es sich um Aufnahmen, bei denen die Fahrzeuge eine gleichmäßige Geschwindigkeit zwischn 80 und 120km/h hatten, die Kamera wurde ruhig gehalten. Der Unterschied besteht darin, daß beim Bild des LKW die Bildzeilen von unten nach oben, beim Bild des PKW von oben nach unten ausgelesen wurden. Ein Wechsel der Ausleserichtung wird durch simples Umdrehen des Telefons bewirkt...

Bei den neuerdings üblichen DSLR-Videokameras tritt der Effekt wieder auf, da hier beim Video ein "elektronischer" Verschluss eingesetzt wird. Auch die bei einigen Kameras mögliche Einzelbildaufnahme während des Videos hat diesen Effekt.