Bewegungsunschärfe
Wird eine Aufnahme so lange belichtet, dass eines der darauf abgebildeten Objekte sich während der Belichtungszeit relativ zur Bildebene (meist in einer dazu annähernd parallelen Ebene) bewegt, wird dieses Objekt verwischt dargestellt. Der Grad der Verwischung ist von der Geschwindigkeit, Richtung und der Belichtungszeit abhängig. Die Relativbewegung kann durch unruhige Kamerahaltung (aus der Hand, wackeliges Stativ) oder durch die Bewegung der Objekte selbst enstehen. Je nach Bildwinkel und Abstand wirkt sich der Effekt unterschiedlich stark aus. Bei Objektiven mit geringem Bildwinkel tritt der Effekt stärker auf. Selbst eine geringe Bewegung von z.B. 1° ist prozentuell auf den gesamten Bildwinkel umgelegt bei einem Teleobjektiv mit 10° Bildwinkel bereits 10%, bei einem Weitwinkelobjektiv mit 100° Bildwinkel aber nur 1% des Bildwinkels. Das erklärt, warum man mit Weiteinkelobjektiven deutlich längere Verschlusszeiten aus der Hand ruhig halten kann. Stilistisch kann die Bewegungsunschärfe genutzt werden um die Dynamik einer Bewegung darzustellen.