Vergütung: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 3. April 2018, 13:50 Uhr

Reflektionen beim Durchgang von Licht durch ein optisches System:
Der einfallende Strahl (rot) wird an A und an B teilweise reflektiert, die Strahlen r1 und r2 stehen zur Bilderzeugung nicht mehr zur Verfügung.
(aus der Wikimedia Foundation)

Beschreibung

Als Vergütung bezeichnet man die Beschichtung optischer Bauteile zur Reduktion von ungewollten Reflexen.

Beim Durchgang von Licht durch ein optisches System wird - durch den Unterschied im Brechungsindex der Glas-Glas- und Glas-Luft-Flächen - immer ein Teil der Lichtstrahlen an den Grenzen der Medien abgelenkt. Diese vagabundierenden Strahlen mindern - da sie streuen - nicht nur den Lichtdurchlässigkeit des Objektives, sondern auch den Kontrast; denken sie nur an eine verschmutze Glasscheibe im Gegenlicht.

Dazu werden auf Linsen, Spiegeln oder Prismenflächen eine (Einschichtvergütung oder "SC") oder mehrere (Mehrschichtvergütung oder "MC") Schichten unterschiedlicher Stoffe (meist Metalle und Metallsalze) im Vakuum auf die Linse aufgedampft. Die optische Durchlässigkeit von Glas kann so um bis zu 15% verbessert werden.

Das Verfahren wurde 1935 von Alexander Smakula für die Firma Carl Zeiss entwickelt.

Lt. einer Quelle scheint dieser Effekt schon Dennis Taylor aufgefallen zu sein, der feststellte, dass alte, leicht getrübte Objektive mehr Licht "durchlassen" als neue, frisch polierte Objektive.

Bis zum Ende der 70er Jahre wurden nur mehrlinsige Systeme mit einer Mehrschichtvergütung versehen - hierzu ein Zitat von Franz Pangerl aus dem Jahr 1972:

"MC" bedeutet Mehrschichtvergütung, die bei Zuiko-Objektiven dort verwendet wird, wo es technisch sinnvoll ist. Und nicht auch da, wo Normalvergütung genügt".


Heute existieren kaum noch Objektive, die unvergütet oder mit einer Einschichtvergütung versehen sind.

Ein Zitat aus der Canon-Broschüre "EF LENS WORK III":

"Wenn Licht in ein Objektiv fällt und wieder aus ihm heraustritt, werden aufgrund der Unterschiede im Brechungsindex ca. 5 % des Lichts bei jeder Linsen-Luft-Grenze zurückreflektiert. Das vermindert nicht nur die Lichtmenge, die durch das Objektiv dringt, sondern kann auch zu wiederholten Reflexionen führen, die ungewünschte Reflexionsflecken oder Störbilder zur Folge haben können. Um diese Reflexionen zu verhindern, werden Linsen mit einer speziellen Beschichtung hergestellt. Diese Beschichtung erfolgt unter Vakuum per Aufdampfung, wodurch die Linse mit einer dünnen Schicht von 1/4 der Wellenlänge des Lichts versehen wird. Die verwendete Substanz (wie z. B. Magnesiumfluorid) verfügt über einen Brechungsindex von n, wobei n für den Brechungsindex des Linsenglases steht. EF-Objektive haben jedoch nicht nur eine Beschichtung, die eine einzige Wellenlänge betrifft, sondern mehrere höherwertige Beschichtungen (mehrere Schichten unter Dampf aufgetragener Substanz, die die Brechungsrate auf 0,2 bis 0,3 % reduziert). Dadurch werden praktisch alle Reflexionen im sichtbaren Lichtbereich verhindert."

Weblinks