Zeiss
Kurzer geschichtlicher Exkurs
Gründungsphase
Der aus Weimar stammende Mechaniker-Meister Carl Zeiss eröffnete 1846 eine feinmechanisch-optische Werkstatt in Jena. Ende 1847 wurden bereits die ersten einfachen Mikroskope in der Werkstatt gefertigt.
Mathematische Grundlagen für die Optikentwicklung
Diese Mikroskope entstanden durch Pröbeln ("Probieren"), d. h. Linsen und Fassung wurden durch Probieren so zusammengefügt, bis eine gewisse optische Leistung erreicht wurde. Jedes Produkt war dadurch ein Unikat, welches eigene - dem Zufall unterworfene - optische Eigenschaften hatte.
Ab 1866 arbeitete Carl Zeiss deshalb mit dem Jenaer Universitätsprofessor Ernst Abbe zusammen und entwickelte eine Theorie zur Berechnung von Mikroskop-Optiken.
Ernst Abbes Theorie der Abbildung im Mikroskop führt zu fundamental verbesserten Mikroskopen. Diese Theorie und die nach Ernst Abbe benannte „Sinusbedingung“ bilden die Grundlage jeder modernen Hochleistungsoptik.
Als weltweit einzige Firma war man nun in der Lage, Mikroskope mit vorberechneten - nicht zufälligen - Eigenschaften zu produzieren.
Durchbruch in der Glasforschung
Durch eine weitere Zusammenarbeit - mit dem Chemiker Otto Schott - konnte eine eigene Glasschmelze - "Das Glastechnische Laboratorium" - errichtet werden, optisches Glas konnte erstmals in gleichmäßiger Qualität produziert werden. Neue Glassorten konnten erstmals erschmolzen werden, diesen Technologievorsprung konnten die damaligen Mitbewerber nicht aufholen.
"Hochzeit" der deutschen Kameraindustrie / Trennung nach dem zweiten Weltkrieg / Abstieg im Westen
Zeiss Ikon-Firmengruppe
Im Herbst 1926 schlossen sich einige führende deutsche Kamerahersteller zur Zeiss Ikon-Firmengruppe zusammen:
- Internationale Camera Actiengesellschaft (ICA), Dresden,
- Optische Anstalt C. P. Goerz, Berlin,
- Contessa-Nettel, Stuttgart und
- Ernemann-Werke, Dresden.
Eigentümer und treibende Kraft für den Zusammenschluss war Carl Zeiss, später traten dem Konsortium noch die AG Hahn für Optik und Mechanik, Kassel (1927) und die Goerz Photochemische Werke, Berlin (1928) bei.
Modell- und Plattformvielfalt
Nach dem Zusammenschluss erfolgte eine beispiellose Rationalisierung, von 1927 bis 1938 konnte die Anzahl der Grundmodelle von 100 auf 14, die Anzahl der Liefervarianten von 1050 auf 55 gesenkt werden. Leider wurde nicht - wie heutzutage üblich - auf eine Austauschbarkeit von Einzelteilen (Objektive, Verschlüsse etc.) "hingearbeitet", sondern für jede Plattform eine eigene Konstruktionen verwendet.
Dies gipfelte z. B. im Kleinbildbereich zu folgenden - konstruktiv vollständig unterschiedlichen - Produkten (keine vollständige Aufzählung):
- Contax - eine Messsucherkamera mit Wechselobjektiven, die - insbesondere im Vergleich zur Leica - überkompliziert und unzuverlässig war. Fred Knöferl beschrieb es in seinem Artikel (die genaue Fundstelle siehe unter Literatur) sehr treffend: "Auf Biegen und Brechen anders".
- Contaflex - eine zweiäugige Spiegelreflex-Kamera mit Wechselobjektiven
- Contessa - eine Messsucherkamera mit fest eingebautem Objektiv
- Contina - eine Sucherkamera mit fest eingebautem Objektiv
- Nettax - eine Messsucherkamera mit Wechselobjektiven
- Super-Nettel - eine Messsucherkamera mit fest eingebautem Objektiv
- Tenax - eine Messsucherkamera mit Wechselobjektiven im Format 24 x 24 mm.
Wie schon oben dargestellt, waren diese Kameras konstruktiv komplett eigenständig, z. B. ein Objektivwechsel war - durch das komplett andere Bajonett - nicht möglich. Gemeinsame Ersatzteile sind - bis auf eine Ausnahme (Entferungssmesser der Contina und Contax) - auch nicht bekannt.
Hierzu einige Zitate aus dem Artikel von Hans-Jürgen Kuc aus seinen Artikeln "Wolf Wehran erzählt" (PhotoDeal III-IV/1993):
- "Was die ... Sucherkameras angeht, so hat sich Zeiss Ikon auf diesem Gebiet schon sehr früh verzettelt. Das Angebot war einfach zu groß und zu unübersichtlich. Nehmen Sie zum Beispiel die Contina III mit wechselbaren Frontgliedern aus dem Pantar-System..."
- "Ein weiterer Fehlschlag war die ganz aus Kunststoff gefertigte Ikonette ... sie war weder betriebssicher noch marktgerecht, eine einzigartige Peinlichkeit... Dem damals zuständigen Direktor Hemscheid habe ich nach einer Werksbesichtigung gesagt: "Wenn Japaner sehen könnten, was ich hier gesehen habe, dann würden sie sagen, diese Konkurrenz brauchten sie nicht zu fürchten". Es fiel mir nicht leicht, für dieses Produkt PR zu machen."
- "Ein britischer Journalist fragte mich nach einer Werksbesichtigung in Stuttgart: "Wie machen Sie nur bei diesen Produktionsmethoden Gewinn?". Die Antwort auf diese Frage ist mir damals sehr schwer gefallen."
Der kalte Krieg
Zum Ende des zweiten Weltkrieges gab es eine Aufspaltung in einen westlichen (Carl Zeiss in Oberkochen) und östlichen Teil (Carl Zeiss in Jena) mit eigenständigen Entwicklungen. Über die einzelnen Patente und Namensrechte gab es einen Rechtsstreit, der zu teilweise absurden Namensnennungen führte - hierzu siehe die Weblinks im unteren Teil des Artikels.
Erschwerend kam noch hinzu, dass die Alliierten nach dem zweiten Weltkrieg alle deutschen Patente konfiszierten (incl. aufgelaufener Lizenzgebühren, Markenzeichen etc.) und für nichtig erklärten. Damit war "auf einen Schlag" die gesamten Schlüsseltechnologien der deutschen Wirtschaft (und somit auch der Fotoindustrie) frei verfügbar - wahrscheinlich auch ein Puzzlestein für die Verlagerung der Fotoindustrie nach Asien. Siehe hierzu den lesenswerten Artikel von Peter Hennig - "When Japan took over".
"Beide Seiten" entwickelten in der Folge bahnbrechende optische Geräte, die in der jeweiligen Raumfahrtindustrie - z. B. der Sojus-Erdumkreisung (Januar 1969) und der Apollo-Mondmission (Juli 1969) - aber auch in der Rüstungsindustrie Verwendung fanden. Hierfür stand - bedingt durch den "kalten Krieg" - ein sehr hohes Budget zur Verfügung, heutzutage könnten viele dieser Projekte wahrscheinlich nicht mehr verwirklicht werden.
Abstieg des "Fotosektors" von Carl Zeiss in Oberkochen
Die "östliche Seite" entwickelte bis zur "Wende" weiterhin sehr gute optische Produkte (ohne die frühere Marktstellung wieder zu erreichen), auf der "westlichen Seite" ging es leider aber langsam bergab.
Hierzu ist z. B. überliefert, dass die Schneckengänge der Contarex-Objektive in stundenlanger Arbeit "per Hand" eingeschliffen wurden (sehr gut aber extrem teuer) und immer noch versucht wurde, "auf Null" (d. h. ohne eine notwendige und zulässige Toleranz) zu arbeiten. Diese horrenden Kosten konnten unmöglich durch den Verkauf der Produkte "hereingeholt" werden, die Herstellungskosten stiegen in das "Unermessliche".
Dann etwas, was sich scheinbar in der Kameraindustrie immer wieder wiederholt: Marktführer - wie die Firma Zeiss früher einmal war - "verlieren das Gefühl für den Markt".
Markttrends wurden nicht mehr wahrgenommen, man schaute "herablassend" auf die aufstrebende asiatische Konkurrenz. Mit einer japanischen Kamera oder Objektiv wollte niemand etwas zu tun haben, diese - schon sehr guten - Produkte wurden "einfach verdrängt" - siehe hierzu den lesenswerten Artikel von https://web.archive.org/web/20060824132713/http://www.lausch41.com/ Peter Lausch] "Hochmut vor dem Fall" über den Abstieg der deutschen Kameraindustrie.
Ein Beispiel hierfür:
"Zeiss wusste, was der Markt wollte", stellte (für den anspruchsvollen Amateur als auch für den Profi) die Contarex als Meilenstein in der Fotogeschichte auf der Photokina 1958 vor. Diese (dann ab 1960 lieferbare) überkomplizierte, unzuverlässige und übergroße Kleinbild-SLR erwies sich aber als "Ladenhüter", die asiatische Konkurrenz (insbesondere Nikon) ging offensiv auf die Fotografen zu und erfüllte (fast) alle ihrer Wünsche. 1973 wurde dann die Kameraproduktion der "westlichen Seite" eingestellt.
Ein Zitat des amerikanischen Journalisten Bob Schwalberg zur Contarex ist überliefert:
- "Dies ist die kleinste SLR-Kamera im 6x6-Format, die ich je gesehen habe" (obwohl sie eine Kleinbild-SLR war)
Gleichwohl gab es - durch die Übernahme von Voigtländer - eine "marktgerechte" Kleinbild-SLR in der "Schublade": Die Bessaflex (eine serienreife einäugige SLR mit TTL-Innenmessung von 1960). Dieses Projekt wurde aber gestoppt, um die Modelle Contaflex und Contarex nicht zu gefährden.
Wie weit man "vom Markt weg war" zeigt - lt. Wolf Wehran (Hans-Jürgen Kuc: "Wolf Wehran erzählt" - PhotoDeal III-IV/1993) - ein Prototyp einer Mittelformatkamera mit fest eingebautem Objektiv und verschiebbaren Masken zur Bildfeldbegrenzung die als "Die Lösung" bezeichnet wurde. Es blieb aber bei diesem Prototyp.
Die aufsteigende Konkurrenz aus Asien wurde einfach nicht wahrgenommen, man stritt sogar ab, dass Produkte von dieser Seite überhaupt an Leistungen der eigenen Produkte herankommen könnten - hier ein schönes Zitat aus dem Artikel Peter Hennig - "When Japan took over":
- "In December 1950, the rumour of the superb Japanese lenses had reached New York Times, which ran an article with a test comparing the Nikkor 1.5/50 and the lens it was modelled on, the Zeiss Sonnar 1.5/50. The results showed that the Nikkor lens was superior, especially at large apertures. It was not long before the New York Times received an outraged phone call. It was Dr. Karl Bauer, the president of Carl Zeiss Inc. U.S.A., a person known for his hot temper. Incandescent with rage, he berated the editors: 'How can you claim that a Japanese lens is better than a Zeiss? It's a con, a complete lie! The test was done wrong. I'm pulling all our adverts from your paper, you'll never see another dollar from Carl Zeiss Inc.!' Gradually the good doctor calmed down, but only after he had been promised the right to a rejoinder, and that the conditions of the test would be re-examined carefully. The Zeiss lens in the test had been manufactured just after the war, when production had been speeded up by the occupying Soviet administration, and was not up to their usual standards. New tests were done with a new lens manufactured the same year as the Nikkor lens and the Zeiss came out better, but by a very small margin."
Es gab auch Überlegungen im Management, die leider erst viel zu spät realisiert wurden: Mitte der 70er-Jahre berichtete ein Zeiss-(West-)Manager von einer bevorstehenden Entscheidung, ob man in den Kreis der "Fremdhersteller" (d. h. Verkauf von Objektiven für diverse SLR-Bajonette) "eintreten" solle, erste Verhandlungen über die entsprechenden Lizenzen für die Kamera-Anschlüsse seinen schon im Gange.
Leider hat diese Entscheidung "über 30 Jahre gebraucht", bevor man sich entschließen konnte, Objektive für Dritthersteller anzubieten.
Die Situation der "östlichen Seite"
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde der Wiederaufbau der optischen Industrie dadurch extrem behindert, dass infolge der Reparationsforderungen von sowjetischer Seite eine Demontage vieler Produktionsanlagen (auch) der optischen Industrie vorgesehen war. Z. B. wurde die komplette Produktionsanlage der Contax demontiert und in Kiev wieder aufgebaut. Es ist sogar bekannt geworden, dass auch führende Mitarbeiter der Zeiss Ikon AG zum Dienst in der neuen Betriebsstätte dienstverpflichtet wurden. Zunächst wurden in Kiev Kameras und Objektive mit der Gravur "Zeiss Ikon" bzw. "Zeiss" versehen, später wurde "Kiev" (für die Kameras) und (z. B.) "Jupiter" (für die Sonnare) graviert.
Bewundernswerterweise wurden - trotz der extrem schlechten Voraussetzungen - Neugründungen der optischen Industrie durchgeführt:
- 1946 VEB Vergrößerungsgeräte (vormals "Müller & Wetzig")
- 1947 VEB Korelle-Kamera-Werk (vormals "Franz Kochmann")
- 1948/1953 VEB Filmosto Projektion (vormals "Filmosto Projektion")
- 1948 VEB Kamera-Werk, Tharandt (vormals "Camera-Werk, Tharandt")
- 1948 VEB WEFO (vormals "Werkstätten für Feinmechanik/Optik")
- 1948 VEB Welta Kamera-Werk (vormals "Welta Kamera-Werk")
- 1948 VEB Zeiss Ikon, Dresden (vormals "Zeiss Ikon AG")
- 1951 VEB Belca Werk (vormals "Baldeweg GmbH")
- 1953 VEB Altissa-Camera Werk (vormals "EHO/Altissa")
- 1953 VEB Kamerawerke, Niedersedlitz (vormals "Kamera Werkstätten, Niedersedlitz")
Am 01.01.1959 wurden alle diese Betriebe (in der Zwischenzeit gegründete Nachfolgebetriebe werden nicht aufgeführt) zum VEB Kamera- und Kinowerke Dresden (KKWD) konzentriert (dies war der damalig genutzte Fachbegriff).
wird weitergeführt....
Auf der "östlichen Seite" wurde sehr wohl kostengünstig gearbeitet, leider verhinderten die bekannten Engpässe eine vergleichbare Entwicklung wie bei den asiatischen Herstellern. Insbesondere bei dem aufkommenden Elektronikeinsatz war man hoffnungslos unterlegen, da man einfach keinen Zugriff auf die führenden (westlichen) Technologien hatte - leider.
Zusammenführung nach der "Wende"
Nach einer Zusammenführung der "östlichen Teile" der Fotoindustrie unter Jenoptik wurden erst 1995 beide Teile zusammengeführt, als Carl Zeiss, Oberkochen die Firmenanteile von Jenoptik übernahm.
Wie bei viele "Schlüsselindustrien" der (ehemaligen) DDR ging die Krise auch an Zeiss nicht vorbei, es gab mehrere Entlassungswellen am Standort Jena, aber auch in Oberkochen. Die heutige Firma Zeiss ist im Fotobereich nur noch ein Schatten ihrer historischen Bedeutung - hierzu ein schönes Zitat aus dem WWW:
- "Früher setzte man bei Zeiss Maßstäbe, der Rest der Welt kopierte - heute ist dies leider nicht mehr so."
Derzeitige Situation (Januar 2010)
Der Fotobereich spielt in der Produktpalette der derzeitigen Firma Zeiss nur noch eine untergeordnete Rolle - das Geld wird in anderen Produktsparten verdient.
Seit einiger Zeit werden zwar einige Festbrennweiten für die aktuellen Kamera-Anschlüsse angeboten:
- Keine AF-Unterstützung, bei einigen Anschlüssen wird aber der korrekte Fokus angezeigt
- Sehr gute Haptik und optische Leistung - aber nicht den vergleichbaren Produkten der Mitbewerber überlegen (s. Weblinks)
- (Leider) sehr schwer und groß
- Sehr hochpreisig und nicht in Deutschland - sehr wahrscheinlich von Cosina in Japan - hergestellt
Weiterhin werden noch Objektive für folgende Firmen / Anschlüsse hergestellt, designt oder "gelabelt":
- Arri - Objektive für Kino-Kameras
- Hartblei - Linsensätze für Tilt-/Shift-Objektive
- Hasselblad - Objektive für die V-Serie (auslaufend)
- Objektive für Messsucherkameras mit Leica-M-Bajonett (ZM)
- Logitech - Objektive für Webcams
- Nokia - "Handy-Objektive"
- SLR-Objektive für AF-SLR (s. o.)
- Sinar - Objektive für die Modul-Kamera
- Sony - AF-Objektive für die Sony-Alpha-SLR und diverse Digitalkameras
Man kann der Firma Zeiss - wie auch schon Leica - für die Zukunft nur alles Gute wünschen, hoffentlich reicht die Nische aus, um das Überleben zu sichern.
"Meilensteine" in der Produktgeschichte
Hier eine Auswahl von "Meilensteinen" der Firma Carl Zeiss:
Historisch geordnete Aufzählung
- 1890: Protar - von Dr. Paul Rudolph gerechnet. Erster in Serie hergestellter Anastigmat der Welt. 4 Typen wurden hergestellt:
Zunächst hießen die Serien III bis V einfach "Anastigmat", die Serie VI wurde als "Triplet" bezeichnet (Quelle: Carl Zeiss Katalog "Photographische Objective" 1891).
- 1896: Planar - von Dr. Paul Rudolph entwickelt, ein symmetrischer, mehrlinsiger Objektivtyp, der sich durch hervorragende Bildfeldebnung und Korrektur (fast) aller Abbildungsfehler auszeichnet.
Der Name Planar ist vom Begriff "Planarität" (Ebenheit oder "plan in der Fläche") abgeleitet, welches die exzellente Abbildungsqualität widerspiegelt. - 1902: Tessar - von Dr. Paul Rudolph entwickelt, ein vierlinsiger, unsymmetrischer Typ, der auf dem Cooke-Triplet von 1893 (entwickelt von Dennis Taylor für die Firma Thomas Cooke & Son) basiert. Durch ein verkittetes Glied (statt einer Einzellinse beim Cooke-Triplet) wird eine gleichmäßigere und bessere Leistung über den gesamten Bereich erzielt.
- 1924: Sonnar, ein Objektivtyp mit sehr wenigen Glas-Luft-Flächen, welcher über exzellente optische Leistung verfügt
- 1932: Contax - die erste Kleinbild-Kamera wird vorgestellt, innovativer - aber auch viel komplizierter - als die (Schraub-) Leica
- 1933: Topogon, eine Weiterentwicklung des Hypergons (Weitwinkel) ist das Topogon, was den eklatanten Randabfall des Hypergons durch zwei zusätzliche Linsen etwas "abschwächen" konnte.
- 1935: Contaflex - eine zweiäugige Spiegelreflex-Kamera mit Wechselobjektiven
- 1938: Tenax - eine Messsucherkamera mit Wechselobjektiven im Format 24 x 24 mm
- 1941: Contax S - die erste SLR-Kamera mit festem Prisma, Vorbild für alle neuzeitlichen SLR
- 1943: Entwicklung eines Verfahrens zur Messung der Bildqualität von Objektiven mittels MTF-Kurven (Modulationsübertragungsfunktion)
- 1948: Praktica - die erste SLR mit dem M42-Anschluss
- 1951: Biogon, eine Abwandlung des Sonnar-Typs, ein Weitwinkelobjektiv mit exzellente optische Leistung über den gesamten Bildwinkel.
- 1953: Distagon, eine Weitwinkelkonstruktion auf der Basis des Retrofokus-Objektivmodells von Pierre Angénieux
- 1953: Contaflex - eine einäugige Kleinbild-SLR mit Zentralverschluss und wechselbaren Objektiven
- 1959: Contarex - eine einäugige System-Kleinbild-SLR mit Schlitzverschluss und wechselbaren Objektiven, überkompliziert, groß - sie wurde von einem englischen Journalisten einmal scherzhaft "kleinste Mittelformat-SLR der Welt" genannt.
- 1961: Erste CAD-gerechnete Objektive (Computer Aided Design) werden vorgestellt
- 1966: Hologon, ein sehr ungewöhnliches Objektivmodell für den Weitwinkelbereich. Exzellente Abbildungsqualität, geringer Randabfall, klein und leicht mit wenigen, sehr ungewöhnlich geformten Linsenelementen.
- 1969: Pentacon Super - eine SLR der Spitzenklasse
- 1972: Sonnar Superachromat 1:5,6/250 mm, das erste Objektiv mit praktisch perfekter chromatischer Korrektion wird vorgestellt, später folgt ein Prototyp (1:2,8/300 mm] für das Hasselblad-System
- 1973: Aufgabe der Kameraproduktion im Westen.
Galerie einiger "Meilensteine"
Hier eine kleine Galerie mit "Meilensteinen" in der Produktgeschichte:
Planar 1:1,2/55 mm (hier die Sonderserie zum Jubiläum) - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Tessar 1:3,5/5 cm an einer Contax I - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Sonnar 1:1,5/50 mm - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Topogon 1:4/25 mm - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Contaflex - mit freundlicher Genehmigung von Foto Brell, Frankfurt
Tenax II - mit freundlicher Genehmigung von Foto Brell, Frankfurt
Contax S - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Biogon 1:4,5/21 mm - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Distagon 1:3,5/15 mm - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Contaflex - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Contaflex Super - mit freundlicher Genehmigung von lichtbildundso.de
Contarex "Bullseye" - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Contarex (mit Wechselsucher) - mit freundlicher Genehmigung von Foto Brell, Frankfurt
Contarex Super - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Contarex Super - mit freundlicher Genehmigung von Foto Brell, Frankfurt
Contarex Super - mit freundlicher Genehmigung von Foto Brell, Frankfurt
Contarex SE electronic - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Hologon-Ultrawide-Kamera - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Pentacon Super (mit Carl Zeiss Jena Pancolar 1:4/55 mm) - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Pentacon Super (mit Carl Zeiss Jena Pancolar 1:4/55 mm) - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Pentacon Super (mit Carl Zeiss Jena Pancolar 1:4/55 mm) - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Pentacon Super (mit Carl Zeiss Jena Pancolar 1:4/55 mm) - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Sonnar Superachromat 1:5,6/250 mm - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Tele-Superachromat 1:2,8/300 mm - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Tele-Superachromat 1:2,8/300 mm - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Tele-Superachromat 1:2,8/300 mm - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Literatur
- Hans-Jürgen Kuc: "Auf den Spuren der Contax." Band II, 2. Auflage. 266 Seiten. Wittig Fachbuchverlag 2003, ISBN 3930359340
- Hans-Jürgen Kuc: "Wolf Wehran erzählt", PhotoDeal III-IV/1993
- Genot Förster: "Die Urahnen der Kleinbild-Spiegelreflexkamera", PhotoDeal III/2008
- Fred Knöferl: "Sammler, Anwender, Liebhaber - Die Contax kritisch betrachtet", PhotoDeal IV/2008
- Gerhard Jehmlich: "Der VEB Pentacon Dresden - Geschichte der Dresdner Kamera- und Kinoindustrie nach 1945", Sandstein-Verlag, Dresden, ISBN 9783940319753
- Klaus-Eckard Rieß - "Zum 50jährigen Jubiläum der Contarex - meine persönlichen Erinnerungen an die Zeiss Ikon AG", PhotoDeal III/2008
Weblinks
Carl Zeiss allgemein
- Carl Zeiss in de.wikipedia.org
- Carl Zeiss in en.wikipedia.org (englisch)
- "Carl Zeiss - A History Of A Most Respected Name In Optics." (englisch)
- "Die Carl-Zeiss-Stiftung – Ihre Geschichte und Gegenwart." von Klaus Henkel (PDF)
- Geschichte der Carl-Zeiss-Stiftung
- Image-Broschüre der Firma Carl Zeiss
- "Hochmut vor dem Fall" von Peter Lausch (Abstieg der deutschen Kameraindustrie)
- Peter Hennig - "When Japan took over" (englisch)
- "120 Jahre Carl Zeiss Objektive – es begann in Jena" von Harald Schwarzer
- zeisshistorica.org (englisch)
Objektiv-Vorstellungen, -Test und -Erfahrungsberichte
- Carl Zeiss Distagon 1:2/35 mm ZE & 1:2/28 mm ZE (DigicamClub.de)
- Carl Zeiss Distagon 1:3,5/18 mm ZE (photozone.de) (englisch)
- Carl Zeiss Distagon 1:2,8/21 mm ZE (photozone.de) (englisch)
- Carl Zeiss Distagon 1:2,8/25 mm ZE (photozone.de) (englisch)
- Carl Zeiss Distagon 1:2/28 mm ZE (photozone.de) (englisch)
- Carl Zeiss Distagon 1:2/35 mm ZF (photozone.de) (englisch)
- Carl Zeiss Tessar 1:2,8/45 mm C/Y (DigicamClub.de)
- Carl Zeiss Planar 1:1,4/50 mm ZF (photozone.de) (englisch)
- Carl Zeiss Makro-Planar 1:2/50 mm ZE (DigicamClub.de)
- Carl Zeiss Jena Biotar 1:1,5/75 mm (DigicamClub.de)
- Carl Zeiss Planar 1:1,4/85 mm ZE (DigicamClub.de)
- Carl Zeiss Makro-Planar 1:2/100 mm ZE (photozone.de) (englisch)
- Carl Zeiss Sonnar 1:1,8/135 mm ZA (photozone.de) (englisch)
- Carl Zeiss Sonnar 1:2,8/180 mm C/Y (DigicamClub.de)