Bouncer
Ein Bouncer dient dazu, dem Blitzlicht die Härte zu nehmen. Er mindert die harten Schatten und besonders starke Reflexe ab. Als Nachteil verliert der Blitz an Leuchtintensität (Reichweite).
Der Name leitet sich von den offenen Bouncern ab, die in den ersten Ausführungen das Licht als Ersatz für eine weiße Decke einfach nur reflektierten. Der Begriff Bouncer kommt vom englischen to bounce = abprallen. Geschlossene Bouncer, bei denen auch Diffusion eine Rolle spielt, wurden erst später erfunden.
Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Typen von Bouncern:
- offene Bouncer:
Offene Bouncer funktionieren nach dem Prinzip des indirekten Blitzens. Dabei wird der Blitzreflektor senkrecht nach oben gestellt und ein Reflektor unter 45° daran montiert. Das Licht wird von dem Reflektor wieder in die Objektrichtung abgelenkt und durch die Struktur des Reflektors diffus gestreut. Die Ergebnisse sind aber nicht immer überzeugend, weil die Refelektionsfläche relativ klein ist. Manche Hersteller bieten daher noch die Möglichkeit einen weitereren Diffusor vorzusetzen, um das Licht noch mehr zu streuen.
- geschlossene Bouncer:
Geschlossene Bouncer, oft auch als Jogurtbecher bezeichnet, werden direkt vor der Blitzlampe montiert. Der Blitz wird dann entweder direkt auf das Motiv gerichtet und der Bouncer wirkt ähnlich wie eine sehr kleine Softbox. Er strahlt aber auch Licht nach oben und unten ab, wodurch ein diffuses Aufhelllicht erzeugt wird. Er kann aber auch gegen die Decke (90 Grad, evtl. auch 60 oder 45 Grad) gerichtet werden. In der zweiten Variante entsteht durch den Bouncer ein Anteil mehr oder weniger diffuses Frontlicht. Das von der Decke reflektierte Licht wirkt als diffuses Aufhelllicht. Solche Bilder sehen deutlich besser aus als Bilder, die nur indirekt über die Decke geblitzt werden und dadurch oft etwas flau wirken. Je nach Konstruktion des Bouncers ist das Verhältnis von direktem zu indirektem Licht, sowie der Grad der Diffusion des Frontlichtes unterschiedlich.
Blitz FL-50R mit aufgesetztem, serienmässig mitgelieferten Bouncer
Blitz FL-50 mit - über 30 Euro teurem! - original Sto-Fen Omni-Bounce Blitzaufsatz
Beispielbilder für die Auswirkungen auf das Bild bei verschiedenen Formen des Blitzens:
Auf den unten zu sehenden Bildern ist jeweils der Blitz auf der im Bild zu sehenden Kamera genauso ausgerichtet (bzw. mit und ohne Bouncer), wie dies auch bei der aufnehmenden Kamera der Fall ist.
Wie auf den Beispielbildern oben zu sehen, wird den Schatten bei Einsatz eines Bouncers ihre Härte genommen. Gerade auch für Personen- und Portraitaufnahmen ist daher oftmals die Benutzung eines Bouncers von Vorteil und ein sinnvolles Zubehör zu einem Blitzgerät.
Von der Firma Metz gibt es Blitze (z.B. 45-CT5), die einen zuschaltbaren Zweit-Reflektor haben, der beim indirekten Blitzen zugeschaltet werden kann und einen Teil direktes Frontlicht erzeugt. Ein ähnlicher Effekt kann auch erzielt werden, indem einfach ein Stück weißer Karton am nach oben gerichteten Reflektor befestigt wird. (auch damit wird ein Teil des Lichtes als Frontlicht auf das Motiv geleitet).
Da Bouncer mitunter recht teuer sind - so kostet z.B. der original "Omni-Bounce" der Firma "Sto-Fen" über 30 Euro! - gibt es im Netz die verschiedensten Bastelanleitungen zum Selbsbau eines Bouncers (siehe auch unten unter Weblinks "Eigenbau"). Nachfolgend ein weiterer, bebilderter Selbstbauvorschlag des Forumsmitglieds von oly-e.de Gerhard Frenzel:
Selbstbau:
(von Gerhard Frenzel)
- Plasikflasche abschneiden
- Selstklebefilz zum anpassen einkleben
- Passt auf verschiedene Blitze von mir je nach Filz
- Ränder einschneiden und ein Gummi geht auch
Weblinks: