Entfernungsmesser

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Ein Entfernungsmesser ist ein System zur Bestimmung der Entfernung.

Entfernungsmesser mit Bildüberlagerung

Funktionsprinzip eines Entfernungsmessers mit Bildüberlagerung:
1 - Umlenkprisma (wird bei der Fokussierung "gedreht"
2 - Suchereinblick mit Bildüberlagerung
3 - Objekt
mit freundlicher Genehmigung von Fiaschi

Dieser optische Entfernungsmesser - auch Messsucher genannt - ist nach demselben Prinzip aufgebaut, wie auch wir selbst die Entfernung mit unseren Augen bestimmen - durch Ausgleichen der Parallaxenverschiebung.

Wir nehmen mit jedem Auge ein Einzelbild von einem Gegenstand wahr. Um es zu fokussieren drehen wir die Augen aus der Parallel-Lage. Aus dem dadurch entstehenden Winkel stellen wir - durch Erfahrung gelernt - die ungefähre Entfernung fest.

Der optische Entfernungsmesser funktioniert nach dem selben Prinzip, "vereint" aber die beiden Teilbilder durch eine partielle Überlagerung (Bildüberlagerung) über Spiegel (oder Prismen) im Sucher.

Bei der Fokussierung wird der - erste - Spiegel (oder das erste Prisma) "gedreht", sind die Bilder exakt deckungsgleich, so ist korrekt fokussiert.

Vor- und Nachteile einer Messsucherkamera zu einer (Nicht-AF-) Spiegelreflexkameras:

In der Vergangenheit gab es "hitzige" Diskussionen über das "Für und Wider" von Messsucherkameras, die sich im Zeitalter der digitalen Fotografie "erledigt haben". Insbesondere durch die Einführung von LiveView ist eine korrekte (manuelle) Fokussierung erheblich vereinfacht worden, ein Messsucher ist "entbehrlich" geworden.



Mattscheibe

Eine Mattscheibe ist eine - aus Glas oder transparentem Kunststoff gefertigte - Scheibe, die auf einer Seite mattiert ist. Sie wird in Fachkameras und Spiegelreflexkameras zur (manuellen) Fokussierung des zu fotografierenden Objektes eingesetzt.

Bei Fachkameras wird die Mattscheibe statt der Filmkassette in der optischen Ebene (Filmebene) eingesetzt, bei der Spiegelreflexkamera sitzt sie unter dem Sucherprisma (durch die Umlenkung durch den Spiegel natürlich auch in der optischen Ebene).

Korrekt fokussiert wird das Objekt auf der mattierten Seite der Mattscheibe scharf dargestellt.

Je stärker die Scheibe mattiert ist, je besser lassen sich Schärfe (und das Bild) kontrollieren. Da es aber bei zu starker Mattierung zu einer erheblichen Abdunklung des Sucherbildes (durch Streuverluste) kommt, wurden in der Hochzeit der "Nicht-AF-Fotografie" unterschiedliche Verfahren entwickelt:

Völlig klare Scheiben liefern ein sehr helles Sucherbild, erlauben jedoch keine manuelle Fokussierung, es sind andere Einstellhilfen (Schnittbild, Mikroprismen etc.) notwendig.

Bei den heutigen (digitalen) Spiegelreflexkameras dient die Mattscheibe (wie es der Kollege Henry Feddersen so treffend dargestellt hat) "nur noch als Leinwand zur Betrachtung des zu erwartenden Bildes", für die manuelle Fokussierung sind spezielle Einstellscheiben notwendig. Siehe hierzu die Anmerkungen im Artikel "Lichtstärke".


Schnittbildindikator

Schnittbildindikator und Mikroprismenring (links defokussiert - rechts fokussiert) - mit freundlicher Genehmigung von Rainer Knäpper
Modellzeichnung eines Schnittbildindikators - mit freundlicher Genehmigung von FMMC

Beim Schnittbildindikator sind in die Mattscheibe zwei zueinander versetzte Prismen - siehe hierzu die Modellzeichnung eines Schnittbildindikators - zur Hälfte eingesetzt.

Gehen wir davon aus, dass die Prismen des Schnittbildindikators horizontal versetzt sind - wie bei dem meisten Einstellscheiben mit Schnittbildindikator - so wird eine senkrechte Linie (Kante o.Ä.) dargestellt:

  • Nicht korrekt fokussiert: Die Linie wird "gespalten", d.h. im oberen Prisma nach links und im unteren Prisma nach rechts verschoben
  • korrekt fokussiert: Die Linie wird "nicht durchbrochen", die Hälften sind deckungsgleich

Die meisten Schnittbildindikatoren dunkeln ab Blende 5,6 vollkommen ab und sind deshalb für die Entfernungsmessung nicht mehr nutzbar. Neuere Entwicklungen anderer Hersteller (z. B. Canon für die F-1 new) erweitern diesen Bereich bis Blende 8-11, sind leider nicht für das OM-System verfügbar.

Ein sehr gutes Zitat von Henry Feddersen zur "Arbeitsweise" von "Schnittbild" und "Mikroprismen":

"Ein Prisma ist jedem schon mal über den Weg gelaufen. In einem Prisma werden Strahlen "zerlegt/umgeleitet".. Der bekanntesten Vertreter sind das Sucherpentaprisma/Dachkantprisma und ist als Einstellhilfe der Schnittbildkeil. Auf einer Einstellhilfe sind, umgeben von einer Fresnelscheibe zur "Bildaufhellung" in der Mitte zwei oder 4 (laßt mich lügen), 30 oder 45 Grad (?) gegeneinander versetzte "Prismen" eingelasert. Drehen wir nun am Fokusring, so wandern die Strahlen an den Kanten des Prismas "auf und ab" und bringen diese bei korrekter Einstellung zur Deckung. Beim Schnittbild sieht dies aus wie zwei im 30/45 Grad Winkel zueinanderstehende, gegenläufige "Einkerbungen". Nehmen wir einmal unsere Hände zu Hilfe:
Wir legen sie nebeneinander flach auf den Tisch. Danach jede Hand gegenläufig um 45 Grad bewegen. Nun sollten die Finger der linken Hand 30/45 Grad nach oben weisen und der Handballen der rechten Hand nach oben weisen. Also eine Hand zeigt aufwärts, die andere abwärts. So in etwa sind die Prismen des Schnittbildes gelasert. Quasi wie zwei gegenläufige Keile.
Wenn wir uns nun vorstellen, ein Lichtstrahl gleitet, abhängig vom Fokus an den Kanten dieser "Handkantenprismen" entlang, so wird der Fokus exakt sein, wenn er den Schnittpunkt der beiden "schiefen Ebenen" in unserem Handbeispiel erreicht. Dies wäre der Bereich, wo die beiden Hände sich kreuzen.
Wenn das Prinzip verstanden ist, so ist auch das Mikroprisma nicht schwer. Es verhält sich letztlich genauso, nur das die eingelaserten Prismen viel kleiner und feiner sind, als die groben Schnittbildprismenkeile. Bei einfachen Schnittbild würden sich bei nicht korrekter Scharfstellung der beiden gegenläufigen "Handprismen" versetzte Bild-Dopplungen in dem Bereich ergeben (versetzte Balken).
An der Stelle, an der die feinen Mikroprismen sitzen, zerfällt das Bild quasi in die partielle Unschärfe der Prismen.. dies ist das "geflacker" bei nicht exakter Fokussierung...."


Mikroprismenring

Der Mikroprismenring besteht aus einer Vielzahl von (ringförmig um den Schnittbildindikator oder als Kreisfläche angeordneten) pyramidenförmigen Prismen.

Bei nicht korrekter Fokussierung wird das Bild - durch die Prismen - "aufgelöst" (oder "zerlegt"), es scheint zu "flackern". Wird korrekt fokussiert, so wird das Bild auf der Pyramidengrundfläche abgebildet, das "Flackern" verschwindet.

Wie auch beim Schnittbildindikator dunkeln die Mikroprismen ab ca. Blende 5,6 ab und sind dann nicht mehr sinnvoll zu nutzen.

Ein sehr gutes Zitat von Henry Feddersen zur "Arbeitsweise" von "Schnittbild" und "Mikroprismen":

"Ein Prisma ist jedem schon mal über den Weg gelaufen. In einem Prisma werden Strahlen "zerlegt/umgeleitet".. Der bekanntesten Vertreter sind das Sucherpentaprisma/Dachkantprisma und ist als Einstellhilfe der Schnittbildkeil. Auf einer Einstellhilfe sind, umgeben von einer Fresnelscheibe zur "Bildaufhellung" in der Mitte zwei oder 4 (laßt mich lügen), 30 oder 45 Grad (?) gegeneinander versetzte "Prismen" eingelasert. Drehen wir nun am Fokusring, so wandern die Strahlen an den Kanten des Prismas "auf und ab" und bringen diese bei korrekter Einstellung zur Deckung. Beim Schnittbild sieht dies aus wie zwei im 30/45 Grad Winkel zueinanderstehende, gegenläufige "Einkerbungen". Nehmen wir einmal unsere Hände zu Hilfe:
Wir legen sie nebeneinander flach auf den Tisch. Danach jede Hand gegenläufig um 45 Grad bewegen. Nun sollten die Finger der linken Hand 30/45 Grad nach oben weisen und der Handballen der rechten Hand nach oben weisen. Also eine Hand zeigt aufwärts, die andere abwärts. So in etwa sind die Prismen des Schnittbildes gelasert. Quasi wie zwei gegenläufige Keile.
Wenn wir uns nun vorstellen, ein Lichtstrahl gleitet, abhängig vom Fokus an den Kanten dieser "Handkantenprismen" entlang, so wird der Fokus exakt sein, wenn er den Schnittpunkt der beiden "schiefen Ebenen" in unserem Handbeispiel erreicht. Dies wäre der Bereich, wo die beiden Hände sich kreuzen.
Wenn das Prinzip verstanden ist, so ist auch das Mikroprisma nicht schwer. Es verhält sich letztlich genauso, nur das die eingelaserten Prismen viel kleiner und feiner sind, als die groben Schnittbildprismenkeile. Bei einfachen Schnittbild würden sich bei nicht korrekter Scharfstellung der beiden gegenläufigen "Handprismen" versetzte Bild-Dopplungen in dem Bereich ergeben (versetzte Balken).
An der Stelle, an der die feinen Mikroprismen sitzen, zerfällt das Bild quasi in die partielle Unschärfe der Prismen.. dies ist das "geflacker" bei nicht exakter Fokussierung...."

Interne Verweise

Weblinks