Zwischenring
Allgemeine Beschreibung
Ein Zwischenring ist technisch gesehen ein "optisch sauberes Loch". Er vergrößert den Abstand des Objektives zur Bildebene und erweitert damit auch das Auflagemaß. Dadurch wird die Naheinstellgrenze und auch die Ferneinstellgrenze (normalerweise Unendlich) des Objektives verringert. Somit kommt man näher ran ans Motiv (Nahaufnahme, Makro). Das Ausmaß der Verringerung bestimmt sich aus der Brennweite des Objektives und der Baulänge des Zwischenringes. Bei großen Verlängerungen tritt ein spürbarer Lichtverlust auf.
Theoretisch spricht nichts gegen die Verwendung mehrerer Zwischenringe hintereinander, um den Auszug eines Objektives zu verlängern. Früher waren auch Sätze von Zwischenringen üblich, die für verschiedene Objektive in Kombination eingesetzt werden konnten.
Olympus hatte auch einen variablen Zwischenring unter der Bezeichnung Auto Makro-Tubus für das OM-System im Programm. Eine andere Methode für die Auszugsverlängerung ist ein Balgengerät.
Wie funktioniert ein Zwischenring?
In Stellung "Unendlich" liegt der Brennpunkt eines Linsensystems genau in der Bildebene. Das bedeutet, dass parallel einfallende Strahlen auf einen Punkt abgebildet werden. Liegt ein Objekt näher als Unendlich wandert die Abbildung weiter vom Brennpunkt nach hinten. Um darauf zu fokussieren muss man die Bildebene zurück bzw. das Objektiv nach vorne bewegen. Das passiert durch den Schneckengang in mechanischen Objektiven oder durch den Fokusmotor bei AF. Je nach Bauart wird dabei das gesamte Objektiv (alle Linsen gemeinsam) oder bei aufwändigeren Konstruktionen einzelne Linsengruppen bewegt. Ein Zwischenring bewegt das Objektiv um einen fixen Wert von der Bildebenen weg und verschiebt so den Bereich in dem fokussiert werden kann weiter in Richtung Naheinstellgrenze (verringert diese). Je nach Konstruktion des Objektives (und vor allem abhängig von der resultierenden Brennweite des Systems) braucht es unterschiedlich viel Auszug um zu fokussieren. Kurze Brennweiten brauchen normal wenig, lange mehr Auszug. Bei Zooms kann man das nicht mehr so exakt bestimmen, bei nicht innenfokussierenden Festbrennweiten ist es leichter berechenbar. Der EX-25 z.B. verdoppelt den Abbildungsmaßstab beim Zuiko Digital ED 50mm, F2.0 Macro. Ein 12,5mm Zwischenring würde daran nur 1,41-fach (Wurzel-2 fach) vergrößern und die Nahgrenze nur auf den halben Weg des EX-25 verschieben. Ein Auszug von 50mm würde noch näher ran erlauben. Limit ist dabei erst einmal die Baulänge des Objektives.
Zu beachten ist, dass Objektive in der Regel für einen deutlich höheren Objektabstand (im Verhältnis zum Bildabstand) korrigiert sind. Verlängert man den Auszug so weit, dass sich das Verhältnis umkehrt sollte man auch das Objektiv umkehren. Dafür gibt's eigene Adapter (Umkehrringe) die zwar die Handhabbarkeit beeinträchtigen aber die Bildqualität heben.
Bei Rechnungen für Makroobjektive ist der extreme Nahbereich speziell korrigiert. Das ist auch der Grund für den deutlich höheren Preis gegenüber einem Objektiv gleicher Brennweite ohne extreme Naheinstellgrenze.
Zwischenring im E-System
Der EX-25 für das FourThirds System hat eine Baulänge von 25mm. Er kann mit allen Brennweiten ab ca. 50mm verwendet werden. Der EX-25 ist von seiner Abmessung her für das Zuiko Digital ED 50mm, F2.0 Macro optimiert. Die Verwendung an den Zoomobjektiven ist möglich, aber deren Abbildungsleistung im Nahbereich ist merklich niedriger.
Speziell beim FourThirds-System kann nur eine Erweiterung gleichzeitig verwendet werden. Eine Kombination aus mehreren Zwischenringen oder mit dem Telekonverter EC-14 ist nicht möglich.
Zwischenring im OM-System
Für die OM-Kameras wurden Auto Zwischenringe mit verschiedener Baulänge angeboten.
Zwischenring 7 (Manuell) - mit freundlicher Genehmigung von grainlab.com
Zwischenring 14 (Manuell) - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com
Zwischenring 25 (Manuell) - mit freundlicher Genehmigung von grainlab.com