RAW-Format
RAW (engl. für roh, unbearbeitet, das Original) ist eine Reihe herstellerabhängiger Formate zur Speicherung der Rohdaten des Sensors. Adobe arbeitet derzeit an der Entwicklung des DNG-Formates, das alle RAW-Formate vereinigen soll - aber wieder in einem proprietären Format abspeichert.
Die RAW-Daten sind vergleichbar den Negativen aus der analogen Ära und werden in weiterer Folge "entwickelt" (RAW-Entwicklung) und in andere Formate (z.B. JPG) konvertiert. Dazu ist eine RAW-Konverter-Software nötig.
Siehe auch Photoshop_Camera_Raw, RAW-Entwicklung, RAW-Konverter
Auch der Windows-Explorer (Arbeitsplatz) kann die RAW-Daten nicht automatisch anzeigen. Dazu wird ein Plugin benötigt. Siehe dazu Olympus RAW Vorschau im Windows-Explorer.
Unter Linux und BSD lassen sich .ORF-Dateien mit GIMP importieren über das ufraw- oder dcraw-Plugin, die jeweils auch als eigenständige Programme verfügbar sind. Ferner steht dort das Programm Bibblepro zur Verfügung, welches jedoch keine freie Software ist.
Vorteile für die Arbeit mit RAW:
- alle Informationen des Sensors stehen uneingeschränkt zur Verfügung
- Die Farbtiefe beträgt 12 bit pro Kanal, statt 8 bit bei JPEG oder kamerainternem TIFF
- Eventuelle Schwächen der kamerainternen Bildbearbeitung können umgangen werden, indem am Computer Spezialprogramme und höhere Rechenleistung eingesetzt wird
- es steht immer die volle Auflösung des Sensors zur Verfügung
- bei der Entwicklung wird das RAW selbst nicht verändert, sondern es werden die gewünschten Arbeitsschritte gespeichert. Dadurch kann das Original ohne Qualitätseinbußen immer wieder für unterschiedliche Anforderungen herangezogen werden
- die Herstellerspezifischen EXIF-Daten bleiben erhalten
- es gibt keine Kompressions-Artefakte
- Belichtung kann nachträglich angepaßt werden (im Rahmen natürlich)
- Farbtemperatur bzw. Weißabgleich kann nachträglich angepaßt werden
- Die Farbsättigung kann in der Regel bei der "RAW-Entwicklung" eingestellt werden
- Der Kontrast kann in der Regel bei der "RAW-Entwicklung" eingestellt werden
- Schärfe kann individuell eingestellt werden
Nachteile für die Arbeit mit RAW:
- Die Daten werden für E-1, E-300, E-330, E-500 und E-400 unkomprimiert gespeichert, was einen hohen Speicherbedarf erfordert (E-400 ca. 20 MB) Die E-410, E-510 und E-3 und verwenden ein komprimiertes RAW-Format (E-3 motivabhängig ca. 10 MB)
- höherer Aufwand bei der Nachbearbeitung
- Windows Explorer stellt ohne Zusatzsoftware (Plugin) keine Vorschaubilder zur Verfügung
Siehe Olympus RAW Vorschau im Windows-Explorer
RAW oder raw?
Im Englischen ist man sich nicht einig, ob das Wort in Groß- oder Kleinbuchstaben geschrieben werden soll. Bei Wikipedia wird "raw" empfohlen, da das Wort keine sonstige Bedeutung hat als "roh". Insbesondere beschreibt es kein Format, sondern eine Sammlung von Formaten.