Autofokus

Aus Olypedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
1985: Die erste - wirklich brauchbare - Spiegelreflexkamera der Welt mit Autofokus: die Minolta 7000

Definition

Automatische Scharfstellung (kurz AF).

Bezeichnet das automatische Fokussieren, im Gegensatz zum manuellen Fokussieren

Man unterscheidet zwischen

Die meisten Kameras des E-Systems verwenden heute (2008) drei Messpunkte, die entweder zusammen eingesetzt, oder getrennt ausgewählt werden können. Der mittlere dieser drei Sensoren stellt dabei einen Kreuzsensor dar. Diese Messfelder sind auf der Mattscheibe durch längliche Rechtecke bzw. ein Kreuz (Mitte) markiert. Es empfiehlt sich, im Regelfall den mittleren AF-Sensor (Kreuzsensor) zu verwenden, da dieser zum einen sowohl horizontale wie auch senkrechte Strukturen erfassen kann und zudem meist empfindlicher reagiert und damit treffsicherer ist als die beiden äußeren "einfachen" AF-Sensoren.

Bei der E-1 wird durch einen grünen Punkt im Sucher angezeigt, ob ein Sensor scharf gestellt hat. Der zugehörige Messpunkt mit dem Fokus blinkt zudem.

Bei der den Kameras der E-3xx, E-4xx und E-5xx Serie leuchtet der Sensor rot auf, der den Fokus hat.

E-330 im LiveView Modus A mit auf dem Display sichtbaren Markierungen der drei AF-Messfelder. Der Kreis deutet den hauptsächlichen Belichtungs-Messbereich für mittenbetonte Integralmessung an.
Blick durch den Sucher der E-510. Zu sehen auch hier wieder die drei AF-Messfelder samt Kreis für den Belichtungs-Messbereich für mittenbetonte Integralmessung.




Die E-3 und E-30 verwenden ein völlig neu entwickeltes Autofokussystem mit insgesamt 11 Kreuzsensoren mit vielfältigen Möglichkeiten der Konfiguration. Die Sucherdarstellung ist dabei auch vollkommen anders wie die der oben beispielhaft im Bild gezeigten Darstellung bei der E-330 im LiveView Modus A und der E-510 - also Kameras mit drei AF-Messfeldern. Interessant auch in dem Zusammenhang ein Vergleich der Sucherbildgrösse bei z.B. der E-510 (siehe Bild oberhalb dieses Textes) und der E-3 (siehe Bild unterhalb dieses Textes), wo deutlich der größere Sucher der E-3 zu erkennen ist.

Blick durch den Sucher der E-3 mit den Markierungen für die 11 AF-Messfelder der Kamera. Der Kreis in der Mitte des Sucherbildes wieder der hauptsächliche Belichtungs-Messbereich für mittenbetonte Integralmessung.


Kurze Historie

1976: verschiedene Leitz Correfot-Prototypen - mit freundlicher Genehmigung von WestLicht, Wien
Ein Leitz Correfot-Prototyp auf der Basis der Leitz R4mot Electronic - mit freundlicher Genehmigung von WestLicht, Wien

Beschreibung

Im Jahr 1976 stellte Leica (damals noch Leitz) auf der Photokina einen Prototyp einer Autofokuskamera auf Basis der Leicaflex SL2 mit dem Projektnamen Correfot vor. Das Medieninteresse war riesengroß, leider kam es aber nie zu einer Serienproduktion. Die damalige Fachpresse vermutete, dass die Technologie nicht verwertet werden durfte, da große Teile in der Rüstungsindustrie - z. B. im Zielsystem des Kampfpanzers Leopard - genutzt wurden.

Auf Basis des 1977 vorgestellten Honeywell Visitronic Autofokus-Moduls erschien die erste Kamera mit Autofokussystem auf dem Markt (die Konica C35-AF). Dieses Modul wurde zwar von vielen Herstellern direkt in Wechselobjektive integriert (z. B. beim Zuiko MC Auto-Zoom 1:4/35-70 mm Auto Focus), in der Praxis waren diese Objektive aber nur wenig brauchbar.

1985 hielt der Autofokus auch bei Spiegelreflexkameras mit der Minolta 7000 Einzug. Hartnäckige Gerüchte sprechen davon, dass nur der Technologietransfer von Leitz nach Minolta (die damals zusammen Kameras und Objektive entwickelten) dazu geführt hat, dass überhaupt eine funktionierende Autofokus-Spiegelreflex produziert werden konnte.

Dabei war die meist konservative Kundschaft der Spiegelreflexfotografen zunächst wenig begeistert von dieser Neuerung und viele hielten den Autofokus für überflüssig und unsinnig ("der wahre Fotograf stellt per Hand manuell scharf - eine Spiegelreflexkamera ist doch kein Sputnik!" ... so und ähnlich wurde oft lautstark gegen den Autofokus "gewettert" und der Autofokus als "Spielerei" für - durchaus abwertend gemeint - "Knipser" abgetan). Doch nach und nach setzte sich der Autofokus dennoch durch (1987 erschien z.B. die erste Autofokus-Spiegelreflexkamera vom Mitbewerber Canon auf dem Markt) und so mochten auch die einst ablehnenden konserativen Spiegelreflexfotografen bald den Autofokus nicht mehr missen und heute ist er absolut selbstverständlich und nicht mehr wegzudenken aus Spiegelreflexkameras.

Doch viele Nutzer von Spiegelreflexkameras sind traditionell offensichtlich innovativen Neuerungen zunächst sehr skeptisch bis ablehnend gegenüber eingestellt. Was schon damals die Firma Minolta bei der Einführung des Autofokus erfahren musste, erlebte Jahre später (2006) Olympus mit der E-330 und der Einführung von LiveView bei digitalen Spiegelreflexkameras ... doch wie schon der Autofokus wird sich mit Sicherheit auch LiveView allgemein bei digitalen Spiegelreflexkameras durchsetzen und später nicht mehr wegzudenken sein.

Galerie

Hier finden Sie einige Bilder von frühen Autofokus-Systemen:

Interne Verweise

Weblinks