Konica Minolta
Das Unternehmen
Konica Minolta ist ein Unternehmen aus der Fotowirtschaft, der optischen Industrie, der Medizin- und der Bürotechnik, das 2003 durch Fusion der Minolta Co., Ltd. mit der Konica Corporation hervorging; die Fusion wurde im Januar 2004 abgeschlossen.
Konica und Minolta
Konica war eine der ältesten Foto-Industriefirmen in Japan. Schon 1903 begann sie, auch für den internationalen Markt Kameras herzustellen. 2003 endete nach hundert Jahren diese Tradition durch den Zusammenschluss mit Minolta.
Minolta bestand zu dem Zeitpunkt selbst immerhin bereits 75 Jahre lang, und war berühmt für einige wesentliche Innovationen auf dem Spiegelreflexkamera-Sektor, vor allem durch die erste Kleinbild-Autofokus-System-Spiegelreflexkamera Minolta 7000 AF, durch die Minolta einige Jahre lang Marktführer im Spiegelreflex-Bereich wurde.
Nach dem Zusammenschluss mit Konica wurden neue digitale Spiegelreflexkameras der Marke Konica Minolta entwickelt und produziert, die aber praktisch zum 1985 begonnenen AF-System von Minolta gehörten.
Konica Minolta war, nach Canon und Nikon, der drittgrößte Kamerahersteller der Welt. Im Sommer 2005 kündigte Konica Minolta eine strategische Partnerschaft mit dem Weltkonzern und Unterhaltungsindustriegiganten Sony an, zusammen wollten die beiden Unternehmen hochwertige Digitalkameras entwickeln. Konica Minolta hat das Kamerageschäft zum 31. März 2006 schließlich komplett aufgeben, und ab dem 1. April 2006 treibt Sony das Geschäft mit den digitalen System-Spiegelreflexkameras (mit Minolta-AF-Bajonett). Sony hat auch den Support ehemaliger Konica Minolta Produkte übernommen. Das Foto-Filmgeschäft wurde zum März 2007 endgültig eingestellt.
Derzeitige Situation
Konica Minolta stützt sich jetzt hauptsächlich auf seine Büroelektronik-Sparte, die zum Beispiel Druckerteile und Kopierer herstellt. Die weltweit rund 35.600 Arbeitsplätze sollen auf etwa 30.000 reduziert werden. Die neue Holdinggesellschaft heißt Konica Minolta Holdings, Inc., das Unternehmen operiert unter der Bezeichnung Konica Minolta, was gleichzeitig auch der neue Markenname ist.
Kurzer geschichtlicher Exkurs
Konica
Hier einige Daten in tabellarischer Form:
- 1873: Rokusaburo Sugiura beginnt in Kojimachi, Tokio, bei Konishiya Rokubeiten mit dem Handel fotografischer und lithografischer Produkte. Das Geschäft wird 1879 in Konishi Honten umbenannt.
- 1882: Konishi Honten stellt Japans ersten Kinofilm her.
- 1903: Eine kleine Magazinkamera bekommt den englischen Namen "Cherry". Damit versuchte Konica wohl, ein erstes exportfähiges Kameraprodukt zu präsentieren.
- 1923: Gründung der Konishi-Fotoschule, aus der später die Tokyo University of Industrial Arts hervorgeht.
- 1936: Konishiroku Honten wird Aktiengesellschaft
- 1943: Umbenennung des Unternehmens in Konishiroku Photo Industry Co., Ltd.
- 1956: Gründung der Koniphoto Corporation in Philadelphia, PA, USA.
- 1962: Gründung des Konica Europe Zentrums in Hamburg.
- 1973: Konishiroku Photo Industry feiert sein hundertjähriges Bestehen; ein neues Firmensymbol und Logo werden eingeführt.
- 1987: Umbenennung des Firmennamens in Konica Corporation, Vereinigung aller Produktbezeichnungen unter dem Markennamen Konica.
- 1998: Gründung der Konica Color Imaging Corporation.
- 2003: Fusion mit Minolta.
Produktgeschichte
Zu den wichtigsten Produkten von Konica gehören:
- 1882: Beginn der Herstellung von Kameras.
- 1903: Herstellung von Japans erstem Fotopapier; Vorstellung von Japans erster Markenkamera (Cherry Hand Camera).
- 1929: Einführung des ersten japanischen Schwarz-weiß-Films, Vorstellung der Kamera Pearlette.
- 1934: Vorstellung der kompakten Halbformat-Klappkamera Baby-Pearl.
- 1941: Einführung von Japans erstem Farbfilm (Sakura Natural Color)
- 1948: Vorstellung der ersten 35 mm-Markenkamera (Konica I).
- 1951: Vorstellung der Konica II (Nachfolgemodell Konica I)
- 1954: Vorstellung der Koni-Omega), einer Mittelformat-Messsucherkamera mit wechselbaren Objektiven
- 1963: Vorstellung der ersten Kleinbildkamera der Welt mit Belichtungsautomatik und CdS-Belichtungsmessung (Konica Auto S).
- 1965: Vorstellung der ersten Spiegelreflexkamera mit automatischem Belichtungssystem (Konica Autorex).
- 1968: Vorstellung der ersten Spiegelreflexkamera der Welt mit TTL-Belichtungsautomatik (Konica Autoreflex 35 mm FTA).
- 1975: Vorstellung der ersten Kompaktkamera mit integriertem Blitzgerät und Belichtungsautomatik (Konica C35EF).
- 1977: Vorstellung der ersten Kompaktkamera der Welt mit passivem Autofokus (Konica C35AF).
- 1978: Vorstellung der ersten Kleinbild-Kompaktkamera der Welt mit automatischer Dateneinbelichtung (Konica C35EFD).
- 1979: Vorstellung der ersten Kleinbild-Spiegelreflexkamera der Welt mit eingebautem Motor für den Filmtransport (Konica FS-1).
- 1986: Vorstellung eines fotografischen Vollfarbkopierers (Konica Color 7).
- 1987: Vorstellung der ersten Einwegkamera von Konica.
- 1989: Vorstellung der kleinsten vollautomatischen Kompaktkamera der Welt (Konica Big Mini).
- 1991: Vorstellung des ersten Dreifarb-Kopier/Telefaxgerätes der Welt (Konica KF8028).
- 1992: Vorstellung der hochwertigen Sucherkamera Hexar mit lichtstarkem Objektiv 1:2,0/35 mm, weltweit leiseste Sucherkamera.
- 1995: Gemeinschaftsentwicklung von Konica und Sony Corporation (Konica Picture MD System).
- 1996: Vorstellung der Advanced Photo System (APS) Kamera Konica Super Big Mini BM-S 100; Vorstellung des Filmscanners Konica Qscan.
- 1997: Vorstellung der Digitalkamera Konica Q-M 100.
- 1998: Vorstellung eines Laufwerks für optomagnetische 3,5" Disks (OMD-9060) mit einer Speicherkapazität von 640 MB.
- 1999: Weltweite Markteinführung der Filmreihe Konica Color Centuria.
- 2000: Vorstellung der Kleinbildsuchersystemkamera Konica Hexar RF mit drei Wechselobjektiven, kompatibel mit Leica-M-Objektiven
- 2001: Vorstellung der Digitalkameras Konica Digital Revio KD-200Z und KD-300Z.
Galerie
Konica Pearlette (1929) - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Konica Pearlette (1929) - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Konica II (1951) - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Konica Aerial Type G (Luftbildkamera, 120er Film) - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Koni-Omega (1954) - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Konica Snap (1959) - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Konica L (1960) - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Konica FP (1963) - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Konica Autorex (1965) - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Konica FTA (1968) - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Konica Autoreflex T (1968) - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Konica Autoreflex A 1000 (1972) - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Konica Autoreflex T3 (1973) - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Konica Autoreflex T4 (1978) - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Konica FT-1 Motor (1983) - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Konica FS-1 (1979) - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Konica Hexar (1992) - mit freundlicher Genehmigung von camerafoxx
Konica Hexar RF - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Konica Hexar RF LIMITED - mit freundlicher Genehmigung von Foto Brell, Frankfurt
Konica M-Hexanon 1:3,4-4 21-35 mm (Dual-Focus) (für die Konica Hexar RF) - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Konica M-Hexanon 1:2,8/28 mm (für die Konica Hexar RF) - mit freundlicher Genehmigung von Foto Brell, Frankfurt
Konica M-Hexanon 1:1,2/50 mm (für die Konica Hexar RF) - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Konica M-Hexanon 1:2,8/90 mm (für die Konica Hexar RF) - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Minolta
Produktgeschichte
- 1928: Gründung durch Kazuo Tashima, Unterstützung durch deutsch-japanischen Kamerateile-Hersteller Neumann & Heilemann.
- 1929: Erste Faltkamera: Nifcarette.
- 1931: Firmenname Molta für Abkürzung deutscher Wörter "Mechanismus Optik und Linsen von Tashima".
- 1933: Markenname wird Minolta, als Abkürzung deutscher Wörter "Mechanismus, Instrumente, Optik und Linsen von Tashima".
- 1936: Bakelitkamera Minolta Vest (auch Minolta Best) mit ausziehbarer Bakelitpyramide als Balgen ist erstes eigenständiges Kameradesign mit "Art Deco"-Charakter.
- 1940: Ein Objektiv für eine Luftaufklärungskamera ist das erste "Rokkor".
- 1943: Übernahme der ehemaligen Neumann & Heilemann.
- 1946: Das Rokkor 75/3.5 ist das erste zivile Objektiv der Firma und das erste vergütete auf dem japanischen Markt.
- 1958: Die einäugige Spiegelreflexkamera SR-2 ist das erste für Minoltas SR/MC/MD-Bajonett. Bis 1995 werden Kameras für dieses System entwickelt. "Rokkor"-Objektive werden dadurch zum Begriff im Kameramarkt.
- 1962: Die Firma benennt sich um in Minolta und startet die erfolgreiche Messsucher-Serie Minolta Hi-Matic.
- 1962: John Glenn nutzt bei der Raumfahrtmission Mercury "Freedom 7" eine modifizierte Minolta Hi-Matic
- 1966: Die beliebteste manuelle Spiegelreflex SRT-101 erscheint.
- 1972: Vorstellung der Minolta XM Motor auf der Photokina in Köln, eine professionelle SLR mit Wechselsuchern und fest eingebautem Motor; es wurden nur ca. 5.000 Stück produziert
- 1975: Das Rokkor-X 1:2,8/40-80 mm wird vorgestellt: Ein sehr ungewöhnliches Objektiv, bei dem - über eine aufwändige Mechanik - die Linsen unabhängig gegeneinander verschoben werden können, zeitgenössische Tests sprachen von hervorragenden optischen Leistungen; sehr selten und hochpreisig
- 1977: Der Höhepunkt des manuellen SR/MC/MD Spiegelreflexkamera-System ist die XD7, die erste 35mm-Spiegelreflexsystemkamera der Welt, die Blendenautomatik und alternativ Zeitautomatik neben manueller Belichtungseinstellung zur Auswahl stellte. Diese Kamera ist noch ein Ausläufer einer temporären Kooperation mit Leica.
- 1985: Minolta stellt mit der Minolta 7000 AF das erste 35mm-Kamerasystem der Welt mit Autofokus vor. Die Autofokus-Objektive tragen nicht mehr den Namen Rokkor. Das System wird fortan als "Dynax" verkauft, in Amerika als Maxxum und in Japan als Alpha.
- 1995: Minolta stellt die Dreifarben-Digital-Autofokus-Spiegelreflexkamera RD-175 vor. Der Preis: 10.000 Dollar. Objektivanschluss ist Minoltas bekanntes AF-Bajonett.
- 1996: Minolta startet für das APS-Filmsystem ein zweites Autofokus-Spiegelreflexkamerasystem mit den Modellen Vectis S-1 und Vectis S-100, die das neue V-Bajonett als Linsenanschluss haben.
- 1998: Die Minolta Dimâge EX ist die erste digitale Systemkamera mit austauschbarem Optik/Sensor-Modul. Später wird das Prinzip von Ricoh wieder aufgegriffen.
- 1998/1999: die Profikamera Minolta Dynax 9 mit Titangehäuse und Verschlusszeiten bis hinunter zu 1/12000stel Sekunde ist der Höhepunkt von Minoltas Spiegelreflexkamera-Entwicklung.
Galerie
Minolta SRM - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Minolta SRT-101 - mit freundlicher Genehmigung von www.grainlab.com
Minolta Rokkor-X 1:2,8/40-80 mm - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com
Minolta Rokkor-X 1:2,8/40-80 mm - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com
Minolta Rokkor-X 1:2,8/40-80 mm - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com
Minolta XM - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com
Minolta XM - mit freundlicher Genehmigung von camerafoxx
Minolta XM Motor - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com
Minolta XM Motor - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com
Minolta XM Motor - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com
Minolta XD7 - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Minolta 7000 AF - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Minolta 9000 - mit freundlicher Genehmigung von camerafoxx
Minolta Dynax 9xi - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com
Minolta Dynax 9 - mit freundlicher Genehmigung von camerafoxx
Minolta Prod 20's - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com
Konica Minolta
Produktgeschichte
- 2003: schließen sich Konica und Minolta zusammen. Höhepunkte der Marke Konica Minolta sind die digitalen Spiegelreflexkameras Dynax 7D und Dynax 5D, beide mit Minoltas bekanntem AF-Bajonett als Objektivanschluss, und der Filmscanner Scan Elite 5400 II.
- 2004: Vorstellung der Dimage A2, einer Digitalkamera ein eingebautem Zoomobjektiv (umgerechnet auf Kleinbild) mit einer Brennweite von 28-200 mm, seinerzeit eine sehr gute 8MP-Kamera
- 2006: Das ganze Know-How zum Autofokus-Spiegelreflexkamerasystem wird an Sony verkauft, die fortan digitale "Alpha"-Autofokus-Spiegelreflexsystemkameras auf Basis von Minoltas AF-Bajonett herstellen. Das eingenommene Geld stärkt Konica Minolta im Bürogerätegeschäftszweig, muss aber teilweise in eine kostpielige Reparatur-Aktion auf Kulanz für fast alle 7D- und 5D-Besitzer gesteckt werden wegen eines peinlichen als "Error 58" bekannten Systemausfall-Fehlers. Erst Ende 2010 wird die Kulanzregelung dafür aufgehoben. Konica Minolta produziert weiterhin Optikmodule für Kompaktkameras und Handy-Kameras anderer Hersteller.
Galerie
Konica Minolta Dimage A2 - Photo courtesy of Jottlieb at the German Wikipedia project
Konica Minolta Dynax 5D - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com
Konica Minolta Dynax 7D - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com
Konica Minolta Alpha 7D ("Japan-Version") - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com
Interne Verweise
Literatur
- Konica Hexar RF - die vieldiskutierte Leica-Alternative" von Harald Schwarzer, PhotoDeal III/2008
Weblinks
- Das Konica-Spiegelreflexsystem 1960-1987
- Konica in de.wikipedia.org
- Minolta-Forum für Minolta-, Konica- und Sony-Benutzer
- Camera-Wiki (englisch)
- Jakob Progsch's Minowiki
- Website von Konica Minolta
- Konica-History bei fundinguniverse.com (englisch)
- Minowiki, deutschsprachige Minolta-Wiki von J. Progsch