FTL
Beschreibung
1971 stellte Olympus seine erste einäugige (manuell zu fokussierende) 35-mm-Vollformat-Spiegelreflex-Kamera (mit 42-mm Praktica-Schraubgewinde) vor.
Die Kamera wurde aber - siehe hierzu die unten stehenden Aussagen von Yoshihisa Maitani - nicht von Olympus konstruiert und hergestellt, sondern von einem - unbekannten - Dritthersteller für Olympus gefertigt wurde. Zusammen mit der Kamera wurden passende Objektive und ein umfangreiches Zubehörprogramm (auch nicht von Olympus konstruiert und hergestellt) angeboten.
Doch nur ein Jahr später (1972) wurde die Produktion eingestellt und es folgte mit der M-1 (die später wegen Namensrecht-Streitigkeiten mit Leitz wegen deren Kamera mit der Modellbezeichnung Leica M1 in OM-1 umbenannt werden musste) das überaus erfolgreiche und umfassendere OM-System.
Die Kamera
Technische Daten
Kameratyp | einäugige Kleinbild-Spiegelreflexkamera |
Belichtungssteuerung: | manuell |
Belichtungmessung: | Offenblendmessung mit FTL-Objektiven, sonst Arbeitsblendenmessung |
Messbereich: | EV 3 - 18 (bei 100 ISO) |
Aufnahmeformat: | 24 x 36 mm (Kleinbild) |
Objektivanschluss: | M42-Schraubgewindeanschluss |
Sucher: | Pentaprismensucher mit Fresnellinse |
Einstellscheibe: | Mattscheibe mit zentralem Mikroprismenring |
Suchergesichtsfeld: | ca. 92 % |
Suchervergrößerung: | 0,95 |
Informationen im Sucher: | "Kelle" und "Zeiger" zum Belichtungsabgleich (lt. Thorsten Pöllath (s. Literatur) wird ab 1/15s eine "rote Fahne" (als Warnung) eingeschwenkt; erreicht der "Zeiger" die Fahne, wird der Messbereich unterschritten) |
Filmempfindlichkeitseinstellung: | 25 - 1600 ISO |
Verschluss: | manuell gesteuerter Tuch-Schlitzverschluss |
Verschlusszeiten: | 1 - 1 / 1000 s, B |
Zubehörschuh: | Standard-ISO-Normkontakt (Mittenkontakt - nicht abnehmbar) |
Blitzanschluss: | FP- und X-Kontakt (am Blitzanschluss umschaltbar) |
Blitzsteuerung: | manuell |
Blitzsynchronisation: | 1 / 60 s und länger |
Selbstauslöser: | mechanisch mit Hebel (90°), Laufzeit ca. 10 s |
Abblendtaste: | entfällt, da die FTL-Objektive damit ausgestattet sind |
Rückschwingspiegel: | ja |
Spiegelvorauslösung: | unbekannt |
Filmtransport: | manuell mit Schnellschalthebel (Winkel 148°, davon 18° Vorauf) |
Filmrückspulung: | manuell mit Rückspulkurbel |
Mehrfachbelichtung: | nicht vorgesehen (Doppelbelichtungssperre - nur mit "Tricks" zu umgehen) |
Kamerarückwand: | aufklappbar, nicht abnehmbar |
Stromversorgung: | Mallory PX625 (im Kameraboden) |
Ein-/Ausschalter: | unterhalb der Rückspulkurbel, zus. Testfunktion der Batterie |
Stativgewinde: | 1/4 Zoll (ISO 1222) im Kameraboden |
Abmessungen (H x B x T): | 140 × 91 × 94 mm |
Gewicht: | 900 Gramm (mit G.Zuiko Auto-S 1:1,4 f = 50 mm) |
Kaufpreis (1971): | 50.000 Yen (mit G.Zuiko Auto-S 1:1,4 f = 50 mm) |
Kadlubek-Code: | OLY0680 |
Varianten
Lt. Thorsten Pöllath (s. Literatur) soll es zwei Varianten gegeben haben, die sich - bei der zweiten Variante - durch einen runden "Blinddeckel" (Durchmesser ca. 6 mm) links neben dem Suchereinblick auf der Rückseite der Kamera unterscheiden.
Über die Funktion des "Blinddeckels" gibt es leider keinerlei Informationen.
Variante 1
Ohne "Blinddeckel" - das Exemplar von Thorsten Pöllath (s. Literatur) besitzt die Seriennummer 102.391.
Variante 2
Mit "Blinddeckel" - Seriennummer 123.598 (Thorsten Pöllath) und Beispielbild in der Galerie.
Besonderheiten
Im Gegensatz zu den meisten anderen Kameras mit dem M42-Anschluss wurde das Objektiv bis zu einer gewissen Stelle eingeschraubt und dann mit einem locking pin fixiert, damit die Skalen des Objektives immer senkrecht zu betrachten waren (ähnlich einem Kamera-Bajonett).
Ähnliche Fixierungen benutzten damals u. a. die Firmen Fuji, Asahi Pentax sowie Miranda, die Konstruktionen weichen aber in der Ausführung und Anordnung von der Olympus-Lösung ab.
Viele Nutzer der FTL beschreiben sie so:
- eine "etwas eckige", aber doch sehr liebenswerte SLR
- seidenweich ablaufender Verschluss
- (für die damaligen Verhältnisse) sehr heller Sucher
- sehr gute Ergonomie (vergleichbar mit der Nachfolgerin M-1)
- Zugang zu dem (damalig) größten (M42-)Objektivprogramm (Pentacon, Fuji, Asahi Pentax usw.)
- eine unterschätze SLR, der eine gewisse Modellpflege eine längere Produktionszeit gebracht hätte.
Produktionszahlen sind aus den diversen Quellen nicht ersichtlich, von Olympus (Japan) sind hierzu keine Zahlen zu erhalten. Da die Produktion aber nur auf ein Jahr beschränkt war, gehen die diversen Quellen davon aus, dass eine sehr niedrige fünfstellige Summe von FTL-Kameras (ca. 15.000) produziert wurden. Die Schätzungen bei den Objektiv- und Zubehör-Produktionszahlen liegen dagegen sehr weit auseinander und sind deshalb "mit Vorsicht zu genießen".
Thorsten Pöllath (s. Literatur) geht von einer Produktionszahl von ca. 26.000 aus.
Wer war der "tatsächliche Hersteller"
Wie der Chefentwickler von Olympus, Yoshihisa Maitani, in einem Interview mit dem "Hong Kong photography magazine" am 30. September 1976 verraten hat, wurde die FTL nicht von Olympus entwickelt, sondern von einer anderen Firma zugekauft und unter dem Namen "Olympus" hergestellt und vertrieben. Mit dieser Maßnahme wollte man die Zeit bis zum Erscheinen des OM-Systems überbrücken, da dieses noch nicht komplett fertiggestellt und entwickelt war. Wörtlich sagte Yoshihisa Maitani in diesem Interview über die FTL:
- " ... Actually, the FTL is not a design of Olympus. It is bought from another company to fill the production vacuum between the Pen and OM cameras. The OM camera was released in 1972 after five years of design, research and improvement. All the lenses are of the latest design. They are completely different from the FTL lenses and also the Pen lenses. ..."
In den diversen Quellen gibt es sehr differenzierende Angaben über den "tatsächlichen Hersteller", eine nachgewiesene Quelle vermutet die Firma Minolta als Lieferant der Kamera. Andere unbenannte Quellen deuten auf die Firma Miranda hin. Für Minolta spricht, dass die Übertragungselemente für die TTL-Offenblendmessung der der Minolta SRT-101 gleichen, genauere Angaben sind aber (leider) nicht erhältlich. Weiterhin gibt es diverse Spekulationen, dass Canon der Hersteller sein soll, dies bezieht sich sowohl auf die Ähnlichkeit der Bezeichnung (Canon TL) als auf die Vergleichbarkeit des Designs (Anordnung der Bedienungselemente, insbesondere des Ein-/Ausschalters), diese sind aber "mit Vorsicht zu genießen".
Zitat aus einem Mail-Verkehr mit John Foster:
- During my communication with Mr. Maitani for background information for my book about the Half-Frame Pen SLR system I asked him the following:
- "Did you design the FTL, and if not who did, and whether Olympus themselves manufactured the camera and the lenses?"
- Mr. Maitani replied "No I didn't" and "We are sorry we cannot specify who designed it" and "We manufactured them."
- These quotes appear on page 126 of my book "Olympus Pen SLR Half-Frame System Cameras - A Definitive Guide for Collectors."
- I have no reason not to believe Mr. Maitani's statements.
- Pen FT bodies were manufactured up to April 1971 and some of the more popular lenses up to December 1971. But, effectively the Pen F system was wound up prematurely in early to mid-1971 as the M(OM) system was expected to be released straight away. But there was an unexpected delay (many suspect the OM1 shutter strings, but I have no information to support this) which left the company with no SLR camera to release to the public. (As we know the M(OM) was not introduced to the world until Photokina 1972). This must have presented the board with many headaches, especially an idle factory line with nothing to manufacture.
- I believe Mr. Maitani's answers above point to the fact that Olympus had no option but to buy in the FTL design purely as a manufacturing package to fill the unexpected gap between the demise of Pen F and the delayed M(OM) system. After all, the factory would certainly have a few months of manufacturing slack to fill between Pen F and the new M(OM) system. This premise would account for the many non-Olympus features appearing on both body and lenses which suggest another designers hand being involved. I had hoped Mr. Maitani would tell me the designer/company responsible for FTL design, but he didn't; and I can understand his reticence.
Eine andere Quelle berichtet, dass die Olympus FTL nur eine Notlösung für den internationalen Markt war, die auf Druck der Vertriebsabteilung in die Welt gesetzt wurde.
Hinweis für Sammler und/oder Anwender
Thorsten Pöllath (s. Literatur) berichtet in seinem (hervorragenden) Artikel, dass bei der überwiegenden Anzahl der ihm bekannten Exemplaren die Belichtungsmessung nicht mehr funktionsfähig sei. Bitte prüfen Sie dies vor einem evt. Kauf - u.W. ist eine Reparatur nicht mehr möglich bzw. nicht wirtschaftlich.
Galerie
Hier eine kleine Galerie mit Bildern der Kamera:
Olympus FTL (Variante 2) - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com
Olympus FTL (Variante 2) - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com
Olympus FTL (Variante 2) - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com
Olympus FTL (Variante 2) - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com
Olympus FTL (Variante 2) - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com
Olympus FTL (Variante 2) - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com
Olympus FTL (Variante 2) - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com
Olympus FTL (Variante 2) - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com
Die Objektive
Für diese Kamera wurden die folgenden sechs Wechselobjektive angeboten:
- G.Zuiko Auto-W 1:3,5 f = 28 mm
- G.Zuiko Auto-W 1:2,8 f = 35 mm
- G.Zuiko Auto-S 1:1,4 f = 50 mm
- F.Zuiko Auto-S 1:1,8 f = 50 mm
- E.Zuiko Auto-T 1:3,5 f = 135 mm
- E.Zuiko Auto-T 1:4 f = 200 mm
In den diversen Quellen gibt es einige wenige Hinweise auf ein E.Zuiko Auto-T 1:2,8 f = 100 mm für die Olympus FTL, welches in den offiziellen Veröffentlichungen (Prospekte, Bedienungsanleitungen o. Ä.) nicht erwähnt wird. Es liegt auch keinerlei Bildmaterial vor.
Nachtrag Dezember 2009:
Weitere Recherchen und Mailverkehr mit anerkannten Olympus-Spezialisten konnten diese Hinweise nicht bestätigen, deshalb sind diese "mit Vorsicht zu genießen".
Auch wenn es später Objektive des OM-Systems gab, deren Eckdaten ähnlich waren, hatten diese nichts mit den FTL-Objektiven zu tun - die Objektive des OM-Systems sind komplette Neukonstruktionen. Hierauf hat der seinerzeitige Chefentwickler des OM-Systems bei Olympus, Yoshihisa Maitani, in Interviews mehrfach ausdrücklich hingewiesen.
Wie bei der Kamera wurden die Objektive zur FTL von einem unbekannten Dritthersteller für Olympus hergestellt. Die wenigen Quellen geben leider auch keine eindeutige Auskunft über den Original-Objektivhersteller - in einer nicht namentlich nachgewiesenen Quelle wird - wie oben auch bei der Kamera - die Firma Miranda genannt. Ähnlichkeiten im Design zwischen den Objektiven zur FTL und Miranda-Objektiven bestehen auch, aber Miranda scheint seine SLR-Objektive auch (von einem unbekannten Fremdhersteller) zugekauft zu haben.
Über die optische Leistung der Objektive gibt es nur wenige eindeutige Informationen (die meisten Quellen sprechen von ähnlichen Leistungen wie die vergleichbaren OM-Objektive), die mechanischen Ausführungen sind in jedem Fall untadelig.
Lt. Thorsten Pöllath (s. Literatur) besitzen alle Objektive keine Blendenrastung (im Gegensatz zu den OM-Objektiven).
Zitat aus einem Mail-Verkehr mit John Foster:
- I tested all the FTL lenses many years ago and was impressed with them all. They compared well with OM versions and many believe the FTL is a better lens. I no longer have the results. (Frei übersetzt: Getestet habe ich die FTL-Objektive vor vielen Jahren und war von allen sehr beeindruckt. Sie sind vergleichbar mit den Objektiven des OM-Systems, viele glauben, dass die FTL-Objektive die Besseren sind. Leider habe ich die Ergebnisse nicht mehr.)
G.Zuiko Auto-W 1:3,5 f = 28 mm
Beschreibung
Es handelt sich um eine Retrofokus-Konstruktion eines von Olympus nicht genannten Drittherstellers für die Olympus FTL mit einem M42-Schraubgewinde. Der Blendenring ist - entgegen den späteren Objektiven des OM-Systems - nicht in der Nähe der Frontlinse sondern in der Nähe des Schraubgewindes angeordnet.
Lt. der wenigen Quellen ist es schon bei offener Blende sehr scharf und kontrastreich abbildend.
Technische Daten
Brennweite: | 28 mm |
Bildwinkel: | 75° diagonal |
Lichtstärke: | 1:3,5 |
Blendenbereich: | 3,5 - 16 |
Linsenanzahl/Baugruppen: | 7-7 |
Kürzeste Entfernung: | 0,25 m |
Gewicht: | unbekannt |
Baulänge: | unbekannt |
Filtergewinde: | 49 mm |
Gegenlichtblende: | als Metall, aufsteckbar (Zubehör) |
Kaufpreis (1971): | 21.000 Yen |
Kadlubek-Code: | OLP0118 |
Bildergalerie
G.Zuiko Auto-W 1:3,5 f = 28 mm (Olympus FTL) - mit freundlicher Genehmigung von Foto Köser (k_foto)
G.Zuiko Auto-W 1:3,5 f = 28 mm (Olympus FTL) - mit freundlicher Genehmigung von Foto Köser (k_foto)
G.Zuiko Auto-W 1:3,5 f = 28 mm (Olympus FTL) - mit freundlicher Genehmigung von Foto Köser (k_foto)
G.Zuiko Auto-W 1:3,5 f = 28 mm (Olympus FTL) - mit freundlicher Genehmigung von Foto Köser (k_foto)
G.Zuiko Auto-W 1:3,5 f = 28 mm (Olympus FTL) - mit freundlicher Genehmigung von Foto Köser (k_foto)
G.Zuiko Auto-W 1:2,8 f = 35 mm
Beschreibung
Es handelt sich um eine Retrofokus-Konstruktion eines von Olympus nicht genannten Drittherstellers für die Olympus FTL mit einem M42-Schraubgewinde. Der Blendenring ist - entgegen den späteren Objektiven des OM-Systems - nicht in der Nähe der Frontlinse sondern in der Nähe des Schraubgewindes angeordnet.
Lt. der wenigen Quellen ist es schon bei offener Blende sehr scharf und kontrastreich abbildend.
Technische Daten
Brennweite: | 35 mm |
Bildwinkel: | 63° diagonal |
Lichtstärke: | 1:2,8 |
Blendenbereich: | 2,8 - 16 |
Linsenanzahl/Baugruppen: | 7-6 |
Kürzeste Entfernung: | 0,3 m |
Gewicht: | unbekannt |
Baulänge: | unbekannt |
Filtergewinde: | 49 mm |
Gegenlichtblende: | aus Metall, aufsteckbar (Zubehör), passt für die FTL-Objektive mit 35 und 50 mm Brennweite |
Kaufpreis (1971): | 18.000 Yen |
Kadlubek-Code: | OLP0161 |
Bildergalerie
G.Zuiko Auto-W 1:2,8 f = 35 mm (Olympus FTL) - mit freundlicher Genehmigung von camerafoxx
Gegenlichtblende zum G.Zuiko Auto-W 1:2,8 f = 35 mm (passend auch für das G.Zuiko Auto-S 1:1,4 f = 50 mm und das F.Zuiko Auto-S 1:1,8 f = 50 mm (Olympus FTL)) - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com
G.Zuiko Auto-S 1:1,4 f = 50 mm
Beschreibung
Bei diesem Objektiv handelt es sich um einen sechsgliedrigen Siebenlinser, der augenscheinlich nach dem Planar-Objektivmodell konstruiert ist. Auffällig ist die recht kurze Nahgrenze von 0,4 m, nähere Angaben (insbesondere zur optischen Leistung) liegen leider nicht vor.
Der Blendenring ist - entgegen den späteren Objektiven des OM-Systems - nicht in der Nähe der Frontlinse sondern in der Nähe des Schraubgewindes angeordnet.
Lt. dieser Quelle gibt es eine Modifikation für den Makrobereich, weitere Informationen sind leider nicht bekannt.
Technische Daten
Brennweite: | 50 mm |
Bildwinkel: | 47° diagonal |
Lichtstärke: | 1:1,4 |
Blendenbereich: | 1,4 - 16 |
Linsenanzahl/Baugruppen: | 7-6 |
Kürzeste Entfernung: | 0,4 m |
Gewicht: | unbekannt |
Baulänge: | unbekannt |
Filtergewinde: | 49 mm |
Gegenlichtblende: | aus Metall, aufsteckbar (Zubehör), passt für die FTL-Objektive mit 35 und 50 mm Brennweite |
Kaufpreis (1971): | 17.500 Yen |
Kadlubek-Code: | OLP0208 |
Bildergalerie
Gegenlichtblende zum G.Zuiko Auto-S 1:1,4 f = 50 mm (passend auch für das G.Zuiko Auto-W 1:2,8 f = 35 mm und das F.Zuiko Auto-S 1:1,8 f = 50 mm (Olympus FTL)) - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com
F.Zuiko Auto-S 1:1,8 f = 50 mm
Beschreibung
Bei diesem Objektiv handelt es sich um einen fünfgliedrigen Sechslinser, der augenscheinlich nach dem Planar-Objektivmodell konstruiert ist. Auffällig ist hier auch die recht kurze Nahgrenze von 0,4 m, nähere Angaben (insbesondere zur optischen Leistung) liegen leider nicht vor.
Der Blendenring ist - entgegen den späteren Objektiven des OM-Systems - nicht in der Nähe der Frontlinse sondern in der Nähe des Schraubgewindes angeordnet.
Technische Daten
Brennweite: | 50 mm |
Bildwinkel: | 47° diagonal |
Lichtstärke: | 1:1,8 |
Blendenbereich: | 1,8 - 16 |
Linsenanzahl/Baugruppen: | 6-5 |
Kürzeste Entfernung: | 0,4 m |
Gewicht: | unbekannt |
Baulänge: | unbekannt |
Filtergewinde: | 49 mm |
Gegenlichtblende: | aus Metall, aufsteckbar (Zubehör), passt für die FTL-Objektive mit 35 und 50 mm Brennweite |
Kaufpreis (1971): | 9.500 Yen |
Kadlubek-Code: | OLP0217 |
Bildergalerie
Gegenlichtblende zum F.Zuiko Auto-S 1:1,8 f = 50 mm (passend auch für das G.Zuiko Auto-W 1:2,8 f = 35 mm und das G.Zuiko Auto-S 1:1,4 f = 50 mm (Olympus FTL)) - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com
E.Zuiko Auto-T 1:3,5 f = 135 mm
Beschreibung
Tele-Objektiv mit fünf Linsen, lt. der wenigen bekannten Quellen soll es schon bei offener Blende schon scharf- und kontrastreich abbilden. Ein Benutzer beschreibt es sogar als "optisches Juwel".
Der Blendenring ist - entgegen den späteren Objektiven des OM-Systems - nicht in der Nähe der Frontlinse sondern in der Nähe des Schraubgewindes angeordnet.
Technische Daten
Brennweite: | 135 mm |
Bildwinkel: | 18° diagonal |
Lichtstärke: | 1:3,5 |
Blendenbereich: | 3,5 - 22 |
Linsenanzahl/Baugruppen: | 5-4 |
Kürzeste Entfernung: | 1,5 m |
Gewicht: | 338 Gramm (mit Objektiv- und Verschlussdeckel 350 Gramm) |
Baulänge: | 75 mm (bei Unendlich, bei 1,5 m 90 mm) |
Filtergewinde: | 49 mm |
Gegenlichtblende: | eingebaut, ausziehbar (27 mm lang) |
Kaufpreis (1971): | 15.000 Yen |
Kadlubek-Code: | OLP0318 |
Bildergalerie
E.Zuiko Auto-T 1:3,5 f = 135 mm (Olympus FTL) - Photo courtesy of John Foster
E.Zuiko Auto-T 1:3,5 f = 135 mm (Olympus FTL) - mit freundlicher Genehmigung von camerafoxx
E.Zuiko Auto-T 1:4 f = 200 mm
Beschreibung
Ein Tele-Objektiv eines unbekannten Drittherstellers mit schon sehr guten optischen Leistungen bei offener Blende, das Bokeh ist - laut der wenigen Quellen - leider weniger ansprechend.
Der Blendenring ist - entgegen den späteren Objektiven des OM-Systems - nicht in der Nähe der Frontlinse sondern in der Nähe des Schraubgewindes angeordnet.
Technische Daten
Brennweite: | 200 mm |
Bildwinkel: | 12° diagonal |
Lichtstärke: | 1:4 |
Blendenbereich: | 4 - 22 |
Linsenanzahl/Baugruppen: | 5-4 |
Kürzeste Entfernung: | 2,5 m |
Gewicht: | 635 Gramm |
Baulänge: | 140 mm |
Filtergewinde: | 58 mm |
Gegenlichtblende: | eingebaut, ausziehbar |
Kaufpreis (1971): | 24.000 Yen |
Kadlubek-Code: | OLP0369 |
Bildergalerie
E.Zuiko Auto-T 1:4 f = 200 mm (Olympus FTL) - Photo courtesy of John Foster
E.Zuiko Auto-T 1:4 f = 200 mm (Olympus FTL) - Photo courtesy of John Foster
Das Zubehör
Für die FTL wurde umfangreiches Zubehör angeboten, bekannt sind folgende Artikel:
- Gegenlichtblenden (Metall) für die Brennweiten 28, 35 und 50 mm
- Balgengerät
- Dia-Kopiervorsatz für das Balgengerät
- Dreiteiliger Zwischenring-Set
- Mikroskop-Adapter
- Augenmuschel
- zwei Nahlinsen
- Reproduktionsständer
- Blitzgerät Flash PS100G
- Filter (UV, Y2, 1A, 81c, 82c)
- Winkelsucher
- Sucherlupe
- Umkehrring
- Objektiv-Adapter
- Objektiv-Köcher
Hier eine kleine Galerie mit Zubehör zur FTL:
Manual zur Olympus FTL - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com
Balgengerät für die Olympus FTL - Photo courtesy of John Foster
Zwischenringe für die Olympus FTL - Photo courtesy of John Foster
Sucher für die Olympus FTL - Photo courtesy of John Foster
Unterlagen zur Reparatur der Kamera bzw. der Objektive
Ein Service-Manual zur Olympus FTL steht leider nicht zur Verfügung, freundlicherweise stellte Rick Oleson - einer der Hauptautoren der Olympus-Sektion von Photography in Malaysia - Skizzen und Innenansichten der Olympus FTL zur Verfügung.
Skizze 1: Entfernung der Deckklappe einer Olympus FTL - Photo courtesy of Rick Oleson
Skizze 2: Entfernung des Prismas einer Olympus FTL - Photo courtesy of Rick Oleson
Skizze 3: Entfernung des Spiegelkastens einer Olympus FTL - Photo courtesy of Rick Oleson
Innenansicht der Olympus FTL mit demontiertem Spiegelkasten - Photo courtesy of Rick Oleson
Detailansichten einer Olympus FTL - Photo courtesy of Rick Oleson
Weiterhin sind folgende Explosionszeichnungen der FTL-Objektive verfügbar:
- Explosionszeichnung des G.Zuiko Auto-W 1:3,5 f = 28 mm (Olympus FTL)
- Explosionszeichnung des G.Zuiko Auto-W 1:2,8 f = 35 mm (Olympus FTL)
- Explosionszeichnung des G.Zuiko Auto-S 1:1,4 f = 50 mm (Olympus FTL)
- Explosionszeichnung des F.Zuiko Auto-S 1:1,8 f = 50 mm (Olympus FTL)
- Explosionszeichnung des E.Zuiko Auto-T 1:3,5 f = 135 mm (Olympus FTL)
- Explosionszeichnung des E.Zuiko Auto-T 1:4 f = 200 mm (Olympus FTL)
Literatur
- "M42 mit Offenblendmessung (Teil 4) - Die Japaner kommen: Auch Olympus mischt (kurz) mit" von Thorsten Pöllath, PhotoDeal II/2023
Weblinks
- "Gedanken zur OLYMPUS OM und der FTL" von Frank Mechelhoff
- Olympus FTL bei biofos.com (englisch)
- Olympus FTL bei camera-wiki.org (englisch)
- Kurzinformationen zur Olympus FTL bei Olympus History (englisch)
- Olympus FTL bei en.wikipedia.org (englisch)
- FTL-Kamera-Galerie (japanisch)
- Vergleichsbilder OM-FTL (japanisch)
- FTL in 37108.com (japanisch)
- Bedienungsanleitung zur Olympus FTL (englisch)
Danksagungen
An John Foster, der trotz der "Sprachbarriere" immer geduldig, freundlich und hilfsbereit war, photografica.de, Rarelens, Rick Oleson und John Foster für die Fotos.