Olympus: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 20. Oktober 2018, 06:48 Uhr

"Olympus-Logo" - aus der Wikimedia Foundation

Das Unternehmen Olympus (jap. {オリンパス株式会社, Orimpasu Kabushiki-gaisha), gelistet im Nikkei 225, ist ein japanischer Hersteller opto-digitaler Produkte für den Geschäfts- und Freizeitbereich sowie für Medizin, Wissenschaft und Industrie.

Geschichte

Gründung bis 1942

Fertigungsstätte Ina 1944
"Altes Logo"

Am 12. Oktober 1919 wurde die Firma Olympus als Takachiho Seisakusho Co. gegründet, mit der Absicht, die ersten japanischen Mikroskope zu bauen.

Das 1920 auf den Markt gebrachte Mikroskop bildete dann den Ursprung für einen ungeahnten Erfolg. Noch heute gehört Olympus zu den führenden Unternehmen im wissenschaftlichen und medizinischen Gerätebau.

Die erste Kamera der Marke Olympus war die von Firma Proud 1936 entwickelte Semi-Olympus, eine Faltkamera mit Balgen. Olympus (damals noch Takachiho) stellte schon ein Jahr später die erste selbst entwickelte Kamera vor, die Semi-Olympus II. Es folgten in den 1940er-Jahren weitere Faltkameras für Rollfilm, die Olympus Six, die Super Olympus und die Olympus Chrome Six. Das Design dieser Kameras folgte Vorbildern des norddeutschen Kameraherstellers Balda.

1942 bis zu den 1990er-Jahren

1942 firmierte Olympus dann unter dem Namen Takachiho Kogaku Kogyo Co. LTD. der dann, in Anlehnung an den Kameranamen Olympus , 1949 in Olympus Optical Co. LTD. geändert wurde und 2003 mit Olympus Corporation den heute aktuellen Namen erhielt.

Seit der Gründung hat sich Olympus durch die Entwicklung vieler innovativer Produkte einen sicheren Platz auf den Weltmärkten erobert. Besonders hervorzuheben ist der gewaltige Anteil, den Olympus auf dem Gebiet der kamera-technischen Entwicklungen zu verbuchen hat.

Dieser Abschnitt zeigt in chronologischer Folge die kamera-technische Entwicklung der Olympus Kameras, die 1948 mit der Olympus 35 I ihren Anfang nahm.

Von 1948 bis 1974 wurden zweiunddreißig Sucherkamera-Modelle entwickelt, die mit der Olympus 35 UC in die Reihe der Kompakten überging.
1969 kam mit der Olympus-35 EC die erste Kompaktsucherkamera von Olympus auf den Markt. Es folgten dann sechs weitere Modelle. Den Abschluss dieser Reihe bildete die Olympus-35 RD, die noch heute zu den gesuchten Kameras der Olympus-Freunde gehört.

Markenwerbung auf Rennauto-Bug

Die Olympus Trip 35 leitete dann über zu einer zwanzig Modelle umfassenden Serie von Halbformatkamera - den PEN Modellen. Diese Modellreihe fand mit der PEN EF 1981 ihren Abschluss. Schon ab 1963 wurde parallel zu den PENs eine einäugige Spiegelreflexkamera für das Halbformat - die Olympus PEN F - entwickelt. Ein echter Klassiker wurde dann das Nachfolgemodell - Olympus PEN FT - die ab 1966 angeboten wurde. Das dritte Modell, die PEN FV, die ab 1967 dem Handel zur Verfügung stand war eine abgespeckte Version der PEN FT. Ein reichhaltiges Angebot an Objektiven und Zubehör machten diese kleinen Reflexkameras zu echten Olympus PEN-Systemkameras.

Das OM-System bot dann folgerichtig Vollformat-Spiegelreflex-Kameras. 1979 revolutionierte Olympus das Konzept der damals populären Messsucherkameras mit der Vorstellung der Olympus XA, einer Kompaktkamera, die zwar noch ohne Autofokus auskam, aber mit Messsucher, Belichtungsautomatik, Design und ultimativer Kompaktheit glänzte.

1990er-Jahre bis heute

In den 1990er-Jahren wurde die mit der PEN und der XA begonnene Tradition der kompakten benutzerfreundlichen Kameras fortgeführt mit den vollautomatischen Kompaktkameras der Olympus µ Serie. Die waren immerhin so gut, dass heutzutage gelegentlich noch in Anlehnung an diese Tradition Digitalkamera-Modelle "Olympus µ ..." als Typbezeichnung erhalten. Die Spiegelreflexkameras der Serie Olympus IS und deren APS-Abkömmling Olympus Centurion wurden mit ihren fest eingebauten Zoom-Objektiven die Vorläufer der modernen digitalen Bridge-Kameras.

All diese Entwicklungsschritte waren Ursprung und Weg zum heutigen E-System, mit dem sich Olympus unzweifelhaft einen Spitzenplatz unter den Kameraanbietern verdient hat.

E330 tipa2006.jpg

2003 zeichnet Stiftung Warentest zum ersten Mal eine digitale Spiegelreflexkamera mit dem Testurteil "sehr gut" aus, die E-1 von Olympus.
2006 erhält Olympus den TIPA Award für die E-330. Beide Kameras sind für das Four Thirds Autofokus-Digital-Spiegelreflex-Kamerasystem entwickelt worden. Im Bereich der digitalen Kameras ist Olympus außerdem mit zahlreichen kompakten Westentaschenkameras als auch mit Bridge-Kameras vertreten.
Mit der E-400 gelang die Fortführung von Olympus's Tradition kompakter Kameradesigns auch im Bereich der digitalen Spiegelreflexkameras, und mit der neuen digitalen PEN hat Olympus sich auch der neuesten, ebenfalls kompakten Wechselobjektiv-Kameratechnik auf Basis des Micro Four Thirds Standard zugewandt.

2011 stieß der neu installierte, englische Vorstandsvorsitzende Michael Woodford in einer Zeitung auf einen Bericht über einen verdächtig hohen Kaufpreis für die englische Firma Gyrus. Nachdem er vom Finanzvorstand keinerlei weitere Informationen erhält, macht er die Sache öffentlich und stellt Vorstandskollegen Ultimaten. Daraufhin wird er entlassen. Da er eine Verwicklung der japanischen Mafia vermutet, flieht er nach England, gibt Pressekonferenzen und versucht mit Hilfe angelsächsischer Investoren und Mediendruck das gesamte Direktorium gegen ein von ihm nominiertes Direktorium auszutauschen. Der Aktienkurs fällt von 23 Euro auf ein Allzeittief von 4,50 Euro. Olympus beauftragte eine externe Wirtschaftsprüfung mit der Überprüfung des Sachverhalts. Dabei stellte sich heraus, dass es in Wirklichkeit darum ging, dass Wertpapiere, die im Zuge der Japankrise 1990 wertlos geworden waren, entgegen den später geänderten Bilanzrichtlinien nicht wertberichtigt worden waren. Diese wertlosen Wertpapiere wurden zum Nennwert über ein aufwendiges Konstrukt aus Tarnfirmen für Firmenaufkäufe verwendet, deren Preis dadurch natürlich scheinbar grotesk überhöht war. Nach Klärung der Sachlage erholte sich der Aktienkurs Bis Juli 2013 wieder. Einen Abschlussbericht veröffentlichte Olympus am 7.1.2012.

2012 schlossen zur Photokina Sony und Olympus ein strategisches Bündnis: Sony steigt als Bildsensor-Lieferant in die erfolgreiche Medizintechnik-Sparte von Olympus ein. Olympus will Linsen und Spiegel an Sony liefern. siehe 28.Sept. 2012: Bündnis mit Olympus

Produktpalette

Zum Portfolio von Olympus gehören/gehörten folgende Produkte:

Kameras

Bei den auf dem "breiten Markt" bekanntesten Produkten handelt es sich um Kameras "jeglicher Couleur", die aber tatsächlich nur einen kleinen Teil der Umsätze von Olympus repräsentieren.

Hierzu gehören/gehörten:

analoge Kameras

Zurzeit (August 2012) scheint es keine Produktion analoger Produkte mehr von Olympus zu geben, der Fotosektor ist - wie bei den meisten Mitbewerbern - "voll in digitaler Hand".

Da aber für diese Produkte ein großer Sammlermarkt existiert und viele der hervorragenden Objektive des Pen-F- und OM-Systems sehr gerne an moderne digitale Systeme adaptiert werden, werden diese detailliert in der Olypedia nachgewiesen:

digitale Kameras

Auch hier bietet (oder bot) Olympus vielfältige Produkte für jeden Anwendungszweck an:

Medical Systems

Neben dem Bereich Kameras ist die Entwicklung, Produktion und der Vertrieb von Produkten und Systemlösungen für die Medizintechnik das zweite große Standbein von Olympus. 1950 stellte Olympus die weltweit erste Gastrokamera vor und setzte damit einen Meilenstein in der Früherkennung des Magenkrebses. Zu den jüngeren Entwicklungen gehört die EndoCapsule - dabei handelt es sich um ein Kapselendoskop, das vom Patienten wie eine Tablette geschluckt wird und mit dem Mediziner anhand detailgenauer Makroaufnahmen in der Lage sind, den schwer zugänglichen Dünndarm präzise zu untersuchen. Mit 4 g und 2,3 cm³ ist EndoCapsule eine der kleinsten Kameras der Welt.

Das umfangreichen Produktsortiment umfasst neben starren und flexiblen Endoskopen, die unter anderem in der Krebsvorsorge und der minimalinvasive Therapie eingesetzt werden.

Für moderne Endoskopie im digitalen Zeitalter steht das endoskopische Videosystem EVIS EXERA II. Es liefert hochaufgelöste Bilder in HDTV, die feinste Strukturen gestochen scharf abbilden. Hierbei kommen bildverarbeitende Verfahren zur Kontrastanhebung zum Einsatz. Im Gegensatz zu früher, als die diversen medizinischen Fachgebiete alle ein anderes endoskopisches System benötigten, ist EVIS EXERA II für zahlreiche diagnostische und therapeutische Anwendungen in der Gastroenterologie, Bronchoskopie und in vielen Feldern der chirurgischen Endoskopie einsetzbar.

Weiterhin bietet Olympus ENDOBASE, ein System zur Erfassung, Auswertung und Distribution der gewonnenen Bild- und Patientendaten, sowie das endoskopische Kontrollsystem EndoALPHA. Es integriert sämtliche endoskopischen Geräte und Komponenten zu einem komplett ausgestatteten Operationssaal und gestattet dem medizinischen Personal, sämtliche Informationen ständig im Blick zu haben.

Mikroskope

"Olympus BX61 (epi-)fluorescence microscop coupled with a digital camera" - aus der Wikimedia Foundation

Neben Carl Zeiss, Leica und Nikon gehört Olympus zu den bekanntesten Anbietern hochwertiger Mikroskopiesysteme.

Ferngläser

Olympus ist Hersteller von Ferngläser für den Profi- und Freizeitbereich. Je nach Beobachtungssituation bietet das Unternehmen mehrere Modellreihen an, die sich durch unterschiedliche Leistungsmerkmale auszeichnen.

Diktier- und Audiogeräte

"Dictaphone Olympus W-10" - aus der Wikimedia Foundation

Zum Produktsortiment gehören nach wie vor analoge Diktiergeräte mit der von Olympus entwickelten Mikrokassette. Diese Reihe wird seit Jahren ergänzt um Diktiergeräte#Digital digitale Diktiergeräte.

Industrielle Anwendung

Für die zerstörungsfreie Inspektion von Motoren, Turbinen, industriellen Anlagen, Rohrleitungssystemen oder schwer zugänglichen Hohlräumen bietet Olympus eine Reihe von industriellen Endoskopen für die schnelle und präzise Analyse an.

Ebenfalls Teil des Industrial-Sortiments sind Geräte zur zerstörungsfreien Werkstoffprüfung und digitale Hochgeschwindigkeitskameras für die Aufzeichnung extrem schnell ablaufender Prozesse (Crashtests, ballistische Prüfungen etc.).

Diagnostik

Olympus war seit 1971 Anbieter von Analysesystemen und Reagenzien für klinische Labore. Geräte und Reagenzien für die Lebensmittelanalytik gehörten ebenfalls zum Produktportfolio.

Im Februar 2009 hat Olympus beschlossen, sich aus der Diagnostikbranche ganz zurückzuziehen und diese Sparte an Beckman Coulter (einen US-amerikanischen Mitbewerber) zu veräußern.

Interne Verweise

Weblinks