Zuiko Auto-W 1:2,8/28 mm

Aus Olypedia
(Weitergeleitet von Zuiko MC Auto-W 1:2,8/28 mm)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zuiko MC Auto-W 1:2,8/28 mm
Zuiko Auto-W 1:2,8/28 mm - mit Gummi-Gegenlichtblende, Objektivbeutel, Beschreibung, Deckel und Originalverpackung - mit freundlicher Genehmigung von www.grainlab.com

Beschreibung

Zuiko Auto-W 1:2,8/28 mm Weitwinkelobjektiv

Der lichtstärkere Nachfolger des Zuiko Auto-W 1:3,5/28 mm. Die um eine halbe Blende größere Lichtstärke ist in der Praxis (relativ) bedeutungslos.

Die optische Leistung entspricht im Großen und Ganzen seinem Vorgänger, dem Zuiko Auto-W 1:3,5/28 mm - bis Blende 5,6 gibt es folgende Unterschiede:

Lt. einiger japanischer Quellen gehört das Zuiko Auto-W 1:2,8/28 mm - wie auch sein Vorgänger Zuiko Auto-W 1:3,5/28 mm - zu den besten Objektiven in dieser Klasse, die Unterschiede schon bei offener Blende zu den dort genannten Referenzen (Carl Zeiss Distagon 1:2,8/28 mm und Leica Elmarit-R 1:2,8/28 mm) sind zu vernachlässigen.

Auch bei sehr auflösungskritischen DSLRs - wie z. B. die Canon EOS 50D (mit einer Pixeldichte von 22qmm pro Megapixel) - ist das Zuiko Auto-W 1:2,8/28 mm hervorragend einzusetzen. Auflösung und Kontrast sind im gesamten nutzbaren Bereich (Blende 2,8 bis 8, ab Blende 11 tritt beugungsbedingt ein leichter Abfall der Leistung auf) sehr gut. Zu beachten ist aber, dass das Objektiv für den Nutzer an der Canon EOS 50D durch den Cropfaktor 1,6 etwa wie ein 45 mm-Objektiv erscheint.

Nach verschiedenen Quellen scheint die Canon EOS 450D (trotz der etwas geringeren Pixeldichte) bezüglich der Objektive noch kritischer zu reagieren, da sie nicht über die internen Umrechnungsalgorithmen sowie der neuartigen Mikrolinsen der Canon EOS 50D verfügt.

Aber auch an "Vollformat-Kameras" - wie z.B. bei der Canon EOS 5D - ist die optische Leistung hervorragend, bei leichter Abblendung ist auch in den äußersten Ecken kein nennenswerter Randabfall mehr festzustellen.

Im Vergleich zum Canon EF 1:2,8/28 mm wird bei gleicher Blendeneinstellung eine höhere Auflösung und ein besserer Kontrast festgestellt.

Leider bietet das Zuiko Auto-W 1:2,8/28 mm (trotz der höheren Lichtstärke) nicht - wie z. B. das Zuiko Auto-W 1:3,5/28 mm - "springende Schärfe" bei offener Blende. Deshalb kann das Objektiv nur schlecht ohne Einstellhilfen (wie z. B. Schnittbild, Mikroprismen) oder LiveView an DSLR-Kameras genutzt werden.

Es ist übrigens das einzige Zuiko-Weitwinkelobjektiv, welches sich auf Blende 22 abblenden lässt.

Bei offener Blende vignettiert das Objektiv leicht (wie auch die meisten Mitbewerbern), beim Abblenden (auf Blende 5,6) ist diese aber nicht mehr existent.

Das um eine Blende lichtstärkere Zuiko Auto-W 1:2/28 mm ist optisch ein wenig besser, die beste Leistung wird auch früher (d.h. schon bei einer größeren Blende) erreicht. Der hierfür erforderliche (konstruktive und optische) Aufwand schlägt sich aber in den Ausmaßen - und natürlich im Preis - nieder.

Wie schwierig es ist, ein optisch sehr gutes lichtstarkes Objektiv dieser Brennweitenklasse herzustellen, zeigen die aktuellen Vertreter der Mitbewerber (dem Canon EF 1:1,8/28 mm und dem Nikon AF Nikkor 1:1,4/28 mm): Beide Objektive zeichnen bei offener Blende sehr weich, beim Abblenden steigt zwar der Kontrast an, erreicht aber dann auch keine Spitzenwerte. Weiterhin ist - insbesondere beim Canon EF 1:1,8/28 mm - die Auflösung eher als unterdurchschnittlich - auch gegenüber dem oben genannten Canon EF 1:2,8/28 mm - zu bewerten.

Zitate

Zum Zuiko Auto-W 1:2,8/28 mm ein schönes Zitat von Anders Uschold (vielen bekannt durch die Testverfahren BAS® und DCTau® - u.a. in digitalkamera.de, fotoMagazin):

"Auf Dia hat mir das 28 2.8 immer sehr gut gefallen, weil es fantastische Sättigungen und Kontraste liefert und unglaublich streulichtstabil ist."

Ein Zitat aus "Die Qualität historischer Angénieux Foto-Objektive – 1. Festbrennweiten, 1b. Retrofocus-Weitwinkelobjektive, B. 28mm f3.5" in fotosaurier.de:

"Wieder kann man sagen, dass der allgemeine Stand der Technik erst Anfang der 1970er Jahre wirklich über das Angénieux hinaus geht: das Olympus OM 28mm f2.8 ist in diesem Vergleich die neue Landmarke (ab 1973) für die nächsten 20 Jahre."

Ein Zitat aus "Guide to Classic Olympus OM Zuiko lenses on film and Sony Full Frame" bei phillipreeve.net:

"- Very sharp across most of the frame. Possibly a tiny bit worse in the corners than the earlier f3.5 version, but we can’t compare them side by side any more.
- Very high contrast and food flare control
- Very small
A nice lens which con be got cheaply and makes sense as a “student” purchase. Better contrast than the f3.5, but as we say above, the rumour that it’s worse in the corners is something we can’t verify. I always found it remarkably sharp across the field."


Technische Daten

Brennweite: 28 mm
Bildwinkel: 75° diagonal
Lichtstärke: 1:2,8
Blendenbereich: 2,8 - 22
Linsenanzahl/Baugruppen: 6-6
Kürzeste Entfernung: 0,3 m
Gewicht: 170 Gramm
Baulänge: 32 mm
Maximaler Durchmesser: 60 mm
Filtergewinde: 49 mm
Gegenlichtblende: Metall-/Gummivariante, einschraubbar (Zubehör)
Kaufpreis (1992): 273 DM (Quelle: "der große Foto-Katalog 92/93", C.A.T. Verlag Blömer GmbH)
Kadlubek-Code: OLP0110


Varianten

Lt. der diversen Veröffentlichungen existieren drei Varianten:

F.Zuiko MC Auto-W 1:2,8/28 mm

Diese Nennung ist in den einschlägigen Veröffentlichungen nur im Objektiv-Katalog von Günther Kadlubek zu finden. Ein Bildbeispiel o.Ä. ist leider nicht aufgetaucht.

Zuiko MC Auto-W 1:2,8/28 mm

Zuiko MC Auto-W 1:2,8/28 mm - mit Metall-Gegenlichtblende

Erste aufgetauchte Variante, alle bekannten Objektive besitzen eine Mehrschichtvergütung, Exemplare mit Silbernase sind nicht bekannt bzw. aufgetaucht.


Zuiko Auto-W 1:2,8/28 mm

Zuiko Auto-W 1:2,8/28 mm - mit freundlicher Genehmigung von Willi Nemski, manuelle-objektive.nemski.de
Zuiko Auto-W 1:2,8/28 mm - mit freundlicher Genehmigung von www.grainlab.com

Konstruktiv keinerlei Unterschiede zur ersten Version, Wegfall der Gravur MC.


Sondermodelle, Customizing-Versionen o.Ä.

Customizing-Version des Zuiko Auto-W 1:2,8/28 mm adaptiert auf das Sony NEX-Bajonett mit silberfarbender Gegenlichtblende - mit freundlicher Genehmigung von www.om-labor.de

Customizing-Versionen vom OM-Labor

Das OM-Labor fertigt auf Anfrage Customizing-Versionen von diversen Olympus OM-Objektiven - hier einige Bildbeispiele dazu:


Empfohlene Einstellscheiben

Einstellscheibe 2-13 - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com


Weblinks


Literatur

Hier finden Sie Literaturhinweise bzw. Dokumente zum Objektiv:

Hier finden Sie den "mitgelieferten Beipackzettel" zum Objektiv:


Alternativen

Hier werden Alternativen innerhalb des OM-Systems und von Fremdherstellern genannt, die zur Produktionszeit des OM-Systems auf dem Markt waren.
Die Aufzählung ist aber nicht abschließend, es werden - neben einigen Festbrennweiten - auch qualitativ sehr gute Zoomobjektive dargestellt.

Im OM-System

Folgende Objektive des OM-Systems stehen als Alternativen zur Verfügung - eine ausführliche Darstellung siehe oben:

Die Weitwinkel-Zoomobjektive des OM-Systems sind optisch schlechter und verzeichnen relativ stark. Deshalb wurden sie nicht in die Aufzählung übernommen.


Von Fremdherstellern

Größenvergleich: Super-Albinar 1:2,8/28 mm (links) und Zuiko MC Auto-W 1:2,8/28 mm (rechts)
OM-Tokina 1:2,8/28 mm - mit freundlicher Genehmigung von www.grainlab.com
OM-Vivitar 1:2,5/28 mm - mit freundlicher Genehmigung von www.grainlab.com

Fast jeder Fremdhersteller hatte ein Objektiv mit diesen Kenndaten im Programm, diese wurden von den großen Handelsketten gerne als Bundle (Kamera, Normalobjektiv, 28mm- und 135mm-Festbrennweite) angeboten.
Tatsächlich gab es aber nur wenige (Original-) Hersteller der Fremdobjektive, je nach Anbieter wurden diese "gelabelt" - einer der großen Hersteller war (und ist immer noch) die Firma Cosina.
Die optische Qualität ist zwiespältig: Nur wenige der genannten Fremdobjektive erreichen die optische Qualität der Zuiko-Festbrennweiten, die meisten Objektive mussten sehr stark abgeblendet werden, um brauchbare Leistungen zu gewährleisten. Hierzu ist aber zu bemerken, dass dieses damals nur selten auffiel, da die meisten Anwender sich auf "Albumprints" (in heute unvorstellbar kleinen Größen) oder Projektionen der Dias in überschaubaren Dimensionen beschränkten. Weiterhin waren nur wenige Filme so hochauflösend, dass sie die Grenzen der Objektive aufzeigen konnten.
Das Tamron-, das Tokina- und das Vivitar-Objektiv gehörten zu den optisch besseren Alternativen, fairerweise ist aber anzumerken, dass diese mehr abgeblendet werden mussten, um die optische Leistung der Zuikos zu erreichen. Das Beroflex-, Clubman-, das Hanimex-, das Makinon- und das Super-Danubia-Objektiv stehen stellvertretend für die oben genannten "gelabelten" Objektive. Das Upsilon-Objektiv scheint - wenn man die "unverwechselbaren" Gravuren beachtet - von Sigma hergestellt worden sein.
Das Cosina-Objektiv scheint der "Stammvater" der gelabelten Objektive zu sein, Sigma hatte immer eigenständige Rechnungen im Programm (die aber auch - z. B. unter dem Namen "Exakta" gelabelt wurden) und die Super-Albinar-Objektive stellt die untere Preisklasse dar, die in den o. a. Bundles verkauft wurden.
Eine Produktübersicht der damals lieferbaren Fremdobjektive - für das Pentax-K-Bajonett - ist hier zu finden.

Weitere Objektive von Fremdherstellern mit einer Brennweite von 28 mm sind hier zu finden:


Vergleichbare Produkte der Mitbewerber

Zeitgenössische Objektive

Größenvergleich Zuiko MC Auto-W 1:2,8/28 mm / Canon FDn 1:2,8/28 mm
Carl Zeiss Distagon 1:2,8/28 mm - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Rolleinar MC 1:2,8/28 mm (Typ I) - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com

Die damaligen (und teilweise noch heutigen) Mitbewerber hatten u. a. folgende Objektive im Programm:

Dabei handelt es sich um eine nicht abschließende Aufzählung, eine Vielzahl von Herstellern hatte Objektive mit diesen Kenndaten im Programm.

Weitere zeitgenössische Objektive von Mitbewerbern mit einer Brennweite von 28 mm sind hier zu finden:


Interessante (teilw. neuzeitliche) Objektive

Minolta M-Rokkor 1:2,8/28 mm - mit freundlicher Genehmigung von Foto Brell, Frankfurt
OM-Vivitar Series 1 1:1,9/28 mm - Photos courtesy of 3rdpartylens-om

Außer Konkurrenz hier ein paar Objektive dieser Brennweitenklasse für Messsucherkameras sowie aus neuerer Produktion:

Weitere interessante Objektive mit einer Brennweite von 28 mm sind hier zu finden:


Beispielaufnahmen

"Blätter im Gegenlicht" (Vollbild, nicht verkleinert), Zuiko MC Auto-W 1:2,8/28 mm , Canon EOS 5D, Blende 4
"Kunst am Bau" (Vollbild, nicht verkleinert), Zuiko MC Auto-W 1:2,8/28 mm , Canon EOS 5D, Blende 8

Bitte beachten:
Die tatsächliche Darstellung von Bokeh, Schärfe, Kontrast, Schärfentiefe etc. treten erst bei der Betrachtung in "Vollauflösung" in Erscheinung, hierzu wurden viele Bildbeispiele in Originalgröße (aber stark komprimiert) hinterlegt.