Zuiko Auto-T 1:3,5/135 mm: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Olypedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (Text und Links eingefügt)
 
K (1 Version: Import Alte Olypedia)

Version vom 3. April 2018, 13:58 Uhr

E.Zuiko Auto-T 1:3,5/135 mm (M-System) - mit freundlicher Genehmigung von www.newoldcamera.it
E.Zuiko Auto-T Auto-T 1:3,5/135 mm (OM-System) adaptiert, Canon EOS-1n

Beschreibung

Zuiko Auto-T 1:3,5/135 mm Teleobjektiv

Ein Tele mit klassischer Brennweite: klein, leicht, kompakt, schnell zu fokussieren - das kleinste Objektiv in der 135-mm-Klasse.

Optisch sehr gut, es soll - lt. dem Test in slrlensreview.com - schon bei offener Blende in der Bildmitte die Leistungen des Leica Elmarit-R 1:2,8/135 mm bei Blende 5,6 erreicht werden (Einzeltest Leica Elmarit-R 1:2,8/135 mm bzw. Olympus Auto-T 1:3,5/135 mm), weiteres Abblenden steigert nur die Tiefenschärfe. Zu beachten ist aber, dass ein Abblenden über die Blende 8 hinaus nicht förderlich ist, da die Leistung beugungsbedingt dann wieder abfällt.

Auch bei Nutzung des vollen Bildkreises (also an einer "Vollformat-Kamera" - z.B. die Canon EOS 5D) bleibt die optische Leistung ohne sichtbaren Randabfall.

Die um eine halbe Blende geringere Lichtstärke gegenüber dem Zuiko MC Auto-T 1:2,8/135 mm ist in der Praxis relativ bedeutungslos. Die lichtstärkere Version ist nur schwerer und hat ein größeres Filtergewinde. Trotzdem hat Olympus das Zuiko Auto-T 1:3,5/135 mm später aus dem Programm genommen und es gab nur noch das schwerere Zuiko MC Auto-T 1:2,8/135 mm.

Das 1971 zur Olympus FTL vorgestellte Objektiv mit vergleichbaren Kenndaten - das E.Zuiko 1:3,5/135 mm (FTL) - ist (lt. diversen Quellen) nicht mit dem Zuiko Auto-T 1:3,5/135 mm (OM) vergleichbar. Das FTL-Objektiv wurde von einem unbekannten Dritthersteller für Olympus gerechnet und produziert. Weiterhin besitzt das E.Zuiko 1:3,5/135 mm (FTL) im Gegensatz zu den OM-Objektiv einen M42-Schraubgewindeanschluss und ist nicht mit Kameras des OM-Systems kompatibel. Weitere Informationen zu den FTL-Objektiven finden sie im Hauptartikel zur Olympus FTL.

Zitate

Ein Zitat von Franz Pangerl aus seinem Buch "Die Welt des OM-Systems" (erschienen 1975 von Olympus Optical Co. (Europa) GmbH):

"Durch Verzicht auf eine halbe Blendenstufe Lichtstärke ist es gelungen, diesen viergliedrigen Fünflinser sehr kompakt und leicht zu bauen. Kontrast und Auflösungsvermögen sind sehr gut, Farbwiedergabe und Schärfe hervorragend. Einstellung im Schneckengang bis 1,5 m nah, kleinstes Objektfeld 21 c 32 cm. Blendenautomatik mit Belichtungsmesserkupplung."

Zur Abbildungsleistung ein sehr treffender Kommentar von John Foster:

"The wonderful little ubiquitous 135mm x 3.5 does it again. Super result creating another clear stage in this series. Here the word GROWTH can be read easily as can the script VITAMIN C. Is it just my copy of the 135mm is so exceptional? I can't believe that."

Zur optischen Leistung (und mehr) einige Zitate von Helge Kramberger aus seinem lesenswerten Erfahrungsbericht im DigiCamClub:

"Es handelt sich um einen typischen Vertreter der manuellen Zuikos: Klein, leicht, scharf. Kein herausragendes Objektiv aber in Anbetracht des Preises von deutlich unter 50 € ein sehr guter Gegenwert."
"Das Handling ist typisch für Zuiko: Vergleichsweise filigran aber sehr solide gebaut, extrem griffig gummierter Fokusring, angenehmer Fokussierwiderstand, nur der Blendenring rastet etwas klapprig und geräuschvoll ein. Der Fokussierweg ist kurz, nur knapp über 180° was aber völlig ausreicht, um präzise und schnell scharf zu stellen."
"Kompromisslos scharf schon bei Offenblende, gute Kontraste, auch bei Offenblende kein Überstrahlen an Kontrastkanten und ein für Zuiko ungewohnt weiches und gleichmäßiges Bokeh, zumindest solange keine Spitzlichter im Spiel sind."
"...ist dann auch die wichtigste Schwäche des Zuiko 3.5/135, die Neigung zu CAs an harten Kontrastkanten, insbesondere wenn diese vor oder hinter der Schärfeebene liegen - sogenannte Längs-CAs."
"Mein Kurzfazit: Für den Preis macht man mit dem Zuiko 3.5/135 auf keinen Fall etwas falsch. Wer Schärfe, Kontraste und ein solides, unproblematisches Werkzeug will, hat damit definitiv viel Freude. Wer hauptsächlich auf eine perfekte Hintergrundgestaltung wert legt, der sollte aber aus der überschaubaren Menge guter bis hervorragender 135er ein anderes Objektiv herausfischen oder zumindest das Zuiko nur in Situationen ohne harte Kontrastkanten und Spitzlichter im out-of-focus Bereich anwenden."

Zur optischen Leistung (und mehr) weitere Zitate von Helge Kramberger aus seinem lesenswerten Erfahrungsbericht im DigiCamClub (Antwort auf die Frage: "...dass das Zuiko bei Blende 3.5 besser sei als das Leica Elmarit 135mm 2.8 bei Blende 5.6..."):

"In der Tat ist das Zuiko schon bei Offenblende sehr scharf, während das Elmarit-R auch nach meinem Eindruck zumindest bei Offenblende nicht durch extreme Mittenschärfe hervorsticht. Direkt verglichen habe ich die beiden nicht, aber vielleicht sollte ich das mal machen.
Nun ist aber (Mitten-)Schärfe erstens nur einer von vielen Aspekten von Objektiven und zweitens limitiert in vielen fotografischen Situationen gar nicht das Auflösungsvermögen des Objektivs die Schärfe. Von minimalem Fehlfokus über leichtes Verwackeln, Bewegungsunschärfe, winkelabhängige Mikrolinseneffekte auf dem Sensor bis hin zu ISO -Rauschen und Artefaktbildung bei der Nachbearbeitung und Umwandlung spielt da vieles eine Rolle und solange man nicht 100%-Bildschirmansichten herauszoomen oder Poster drucken will, genügt die Schärfe beider Objektive sicher auch hohen Ansprüchen. Nur weil im Laborversuch eines der beiden vielleicht eine höhere Auflösung erreicht als das andere, ist es noch lange nicht "besser".
Die Stärken und Schwächen des Zuiko habe ich versucht, in dem obigen Test herauszuarbeiten. Einiges davon kann das Elmarit nach meinem Eindruck besser. Bei anderen Aspekten sind sie beide gleichauf und hier und da hat das Zuiko auch die Nase vorn. Dabei würde ich aber weniger auf die Schärfe abheben. Der größte Vorteil für das Zuiko ist in meinen Augen das Gewicht von 290 g gegenüber 660 g beim Elmarit, ohne dass es deswegen unsolide oder klapprig wirken würde."


Technische Daten

Zuiko Auto-T 1:3,5/135 mm - Linsenschnitt
Brennweite: 135 mm
Bildwinkel: 18° diagonal
Lichtstärke: 1:3,5
Blendenbereich: 3,5 - 22
Linsenanzahl/Baugruppen: 5-4
Kürzeste Entfernung: 1,5 m
Gewicht: 290 Gramm
Baulänge: 73 mm
Filtergewinde: 49 mm
Gegenlichtblende: eingebaut, ausziehbar
Kaufpreis (1977): 104 USD
Kadlubek-Code: OLP0319 (Produktionsvariante)
OLP0320 (unbekannt)


Varianten

Lt. der diversen Veröffentlichungen existieren fünf Varianten:

E.Zuiko Auto-T 1:3,5/135 mm - Gravur "M-System"

E.Zuiko Auto-T 1:3,5/135 mm (M-System) - mit freundlicher Genehmigung von www.newoldcamera.it

Erste Variante, kam zeitgleich zur M-1 heraus, alle bekannten Exemplare haben eine Silbernase und sollen einschichtvergütet sein.


E.Zuiko Auto-T 1:3,5/135 mm - Gravur "OM-System" mit "Silbernase"

E.Zuiko Auto-T 1:3,5/135 mm ("OM-System" mit "Silbernase")

Diese Variante ist konstruktiv vollkommen identisch, wurde nur wegen des Rechtsstreits mit Leitz umbenannt. Die bekannten Exemplare besitzen alle auch eine Silbernase, es sollen auch mehrschichtvergütete Objektive dieses Typs existieren, die nicht die Bezeichnung MC haben.


E.Zuiko Auto-T 1:3,5/135 mm - Gravur "OM-System" ohne "Silbernase"

E.Zuiko Auto-T 1:3,5/135 mm ("OM-System" ohne "Silbernase") - mit freundlicher Genehmigung von www.grainlab.com

Keine konstruktiven Unterschiede zur ersten Variante, nur im Design (Silbernase unterschiedlich. Hier soll es auch mehrschichtvergütete Objektive dieses Typs geben, die nicht die Bezeichnung MC haben.


Zuiko MC Auto-T 1:3,5/135 mm

Zuiko MC Auto-T 1:3,5/135 mm - Seitenansicht mit ausgezogener Gegenlichtblende

Konstruktiv keinerlei Unterschiede zur ersten Version, aber Mehrschichtvergütung und Wegfall der Silbernase.


Zuiko Auto-T 1:3,5/135 mm

Zuiko Auto-T 1:3,5/135 mm - mit freundlicher Genehmigung von picture'sulm

Letzte bekannte Produktionsversion, die Bezeichnung MC fehlt, aber lt. Olympus haben alle Objektive eine Mehrschichtvergütung.


Sondermodelle, Customizing-Versionen o.Ä.

Customizing-Version des E.Zuiko Auto-T 1:3,5/135 mm - mit freundlicher Genehmigung von www.om-labor.de

Customizing-Versionen vom OM-Labor

Das OM-Labor fertigt auf Anfrage Customizing-Versionen von diversen Olympus OM-Objektiven - hier einige Bildbeispiele dazu:


Empfohlene Einstellscheiben

Einstellscheibe 2-13 - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com


Weblinks


Literatur

Hier finden Sie Literaturhinweise bzw. Dokumente zum Objektiv:

Hier finden Sie den "mitgelieferten Beipackzettel" zum Objektiv:

Alternativen

Hier werden Alternativen innerhalb des OM-Systems und von Fremdherstellern genannt, die zur Produktionszeit des OM-Systems auf dem Markt waren.
Die Aufzählung ist aber nicht abschließend, es werden - neben einigen Festbrennweiten - auch qualitativ sehr gute Zoomobjektive dargestellt.

Im OM-System

E.Zuiko Auto-T 1:2,8/135 mm - mit freundlicher Genehmigung von www.grainlab.com
Zuiko MC Auto-Makro 1:4,5/135 mm mit Auto-Makro Tubus 65-116 mm adaptiert mit Olympus MF-1 und Panasonic DMW-MA1 an einer Panasonic LUMIX DMC-G1 (Einstellschiene MER, Kameratisch zu MER) - mit freundlicher Genehmigung von Olybold/Fotobold

Folgende Objektive des OM-Systems stehen als Alternativen zur Verfügung:


Von Fremdherstellern

Sigma Mini-Tele 1:3,5/135 mm - mit freundlicher Genehmigung von camerafoxx

Kaum ein Fremdhersteller hatte ein Objektiv mit diesen Kenndaten im Programm, die meisten 135-mm-Objektiv der Fremdhersteller wurden mit der (etwas höheren) Lichtstärke 1:2,8 produziert - hier ein paar aufgetauchte Exemplare mit der Lichtstärke 1:3,5:

Weitere Objektive von Fremdherstellern mit der Brennweite 135 mm sind hier zu finden.

Vergleichbare Produkte der Mitbewerber

Zeitgenössische Objektive

Konica Hexar 1:3,5/135 mm - mit freundlicher Genehmigung von camerafoxx
Carl Zeiss Tele-Tessar 1:4/135 mm - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com

Die damaligen (und teilweise noch heutigen) Mitbewerber hatten u. a. folgende Objektive im Programm:

Durch die einfache Konstruktion sind alle Objektive sehr gut auskorrigiert und uneingeschränkt zu empfehlen.

Weitere zeitgenössische Objektive mit der Brennweite 135 mm sind hier zu finden.

Interessante (teilw. neuzeitliche) Objektive

Leitz Tele-Elmar-M 1:4/135 mm - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com

Außer Konkurrenz hier ein paar vergleichbare Objektive für Messsucherkameras sowie aus neuerer Produktion (diese Lichtstärkenklasse ist auch sehr "sparsam besetzt"):

Weitere interessante Objektive mit der Brennweite 135 mm sind hier zu finden.

Beispielaufnahmen

Canna - (Vollbild, nicht verkleinert), E.Zuiko Auto-T 1:3,5/135 mm - mit Silbernase, Canon EOS 450D, Blende 3,5
"Nahbereich und Bokeh" (Vollbild), E.Zuiko Auto-T 1:3,5/135 mm - mit Silbernase, Canon EOS 5D MkII, Blende 3,5 - mit freundlicher Genehmigung von Helge Kramberger
"Nahbereich und Bokeh" (Vollbild), E.Zuiko Auto-T 1:3,5/135 mm - mit Silbernase, Canon EOS 5D MkII, Blende 3,5 - mit freundlicher Genehmigung von Helge Kramberger
"Die Küssenden" (Vollbild), E.Zuiko Auto-T 1:3,5/135 mm - mit Silbernase, Canon EOS 5D, Blende 3,5

Bitte beachten:
Die tatsächliche Darstellung von Bokeh, Schärfe, Kontrast, Schärfentiefe etc. treten erst bei der Betrachtung in "Vollauflösung" in Erscheinung, hierzu wurden viele Bildbeispiele in Originalgröße (aber stark komprimiert) hinterlegt.