Kategorie:OM-Objektive
Beschreibung
Objektive aus der OM-System-Serie mit der Bezeichnung "Zuiko"
Für das OM-Bajonett wurden von 1972 bis 2002 (beim Enddatum streiten sich die Quellen, einige Hinweise deuten darauf hin, dass die Produktion der Objektive schon vorher eingestellt wurde) diverse Objektive mit einer Brennweite von 8mm bis 1000mm mit der Bezeichnung Zuiko hergestellt.
Ein Erkennungszeichen der meisten Objektive ist der in der Nähe der Frontlinse angeordnete Blendenring, die meisten Mitbewerbern hatten diesen in der Nähe des Bajonett-Anschlusses.
Produktionszahlen sind nur in Ausnahmefällen bekannt, leider gibt es hierzu von Olympus - wie in vielen anderen Fällen - keine detaillierten Informationen.
Gravuren
Die typischen Gravuren der bekannten Objektive teilen sich in folgende Elemente auf:
- Olympus (- Name des Herstellers)
- M- bzw.OM-System - Zugehörigkeit des Objektivs zum OM-System
- Zuiko - durchgängige Bezeichnung aller Objektive von Olympus, bei Objektiven aus früheren Produktionszyklen (bis ca. 1980) wurde der Bezeichnung "Zuiko" ein Buchstabe (sowie ein Punkt) vorgesetzt, der die Anzahl der Linsen (entsprechend der Stellung des Buchstabens im Alphabet) nennt. Die Rechnung des E.Zuiko Auto-T 1:3,5/135mm besteht also aus fünf Linsen ("E" als fünfter Buchstabe im Alphabet).
- das Wort "Auto" (wahrscheinlich "automatisches Objektiv") in Verbindung mit einem Bindestrich und einem Buchstaben oder einem Wort (bei manchen Zoomobjektiven erscheint noch der Buchstabe "S", die Fachpresse ist sich hinsichtlich der Bedeutung aber nicht einig):
- Auto-S - Normalobjektiv
- Auto-T - Teleobjektiv
- Auto-W - Weitwinkelobjektiv
- Auto-Fisheye - Fisheyeobjektiv
- Auto-Makro - Makroobjektiv
- Auto-Zoom - Zoomobjektiv
- Anfangsöffnung des Objektivs - z. B. 1:2,8
- Brennweite - hier differenzieren die Gravuren in der zeitlichen Abfolge - der Zeitpunkt der Änderung kann - s. o. - nicht genau bestimmt werden, hierzu sind leider keine Informationen von Olympus zu erhalten. In den verschiedenen Veröffentlichungen wird vermutet, dass der Übergang zum Ende der Produktionszeit - beim Wegfall der Gravur MC - erfolgte.:
- bei älteren Objektiven steht vor der Brennweite der Zusatz "f="
- bei späten Varianten entfällt dieser Zusatz
- Seriennummer
- Herstellungsland (auf dem Bajonettring)
Bei sehr späten Exemplaren ("letzte Version") wechselten die Seriennummer und die Bezeichnung des Herstellerlandes die Plätze:
- die Seriennummer am Bajonett (in der Nähe der Abblendtaste) - früher auf der Frontgravur
- das Herstellerland (jetzt als "Japan" statt "Made in Japan") wanderte dafür auf die Frontgravur
Einige Quellen sprechen auch davon, dass bei der letzten Version auch verschiedene Metallteile der Fassung durch Kunststoffe ersetzt wurden.
Auf einer bekannten Versteigerungsplattform wird die Gravur "Japan" als Qualitätsmerkmal - zur Erzielung von hohen Preisen - beworben. Dies ist nicht der Fall, da alle bekannten Objektive ausschließlich in Japan produziert wurden und der Wechsel in der Gravur nur aus designtechnischen Gründen erfolgte.
Die Gravuren der Objektive für die OM-101 PF und OM-707 folgen anderen Gesichtspunkten, die hier nicht näher beschrieben sind..
Varianten
Zuiko "M-System"
Hierbei handelt es sich um die ersten Objektive, die 1972 zeitgleich mit dem Modell M-1 vorgestellt wurden. Eine Liste der Objektive finden sie hier. Alle bekannten Objektive sollen nicht mit einer Mehrschichtvergütung versehen sein - leider konnte (oder wollte) Olympus hierzu - s. o. - keine Angaben machen.
Zuiko "OM-System" mit Buchstaben und Punkt vor der Bezeichnung "Zuiko"
Hier gibt es zwei Varianten:
Objektive mit Silbernase
Diese Variante erschien direkt nach den o. g. M-Zuikos, es handelt sich nur um eine Umbenennung wegen eines Rechtsstreits mit der Firma Leitz.
Objektive ohne Silbernase
Zu einem späteren Zeitpunkt - die diversen Quellen streiten sich noch um das genaue Jahr (leider gibt es - s. o. - keine Informationen von Olympus) - wurde das Design dahingehend geändert, dass die Objektive ohne Silbernase produziert werden.
Bezüglich der Vergütung streiten sich die Quellen, es soll auch Objektive geben, die ohne Kennzeichnung eine Mehrschichtvergütung haben.
Zuiko "OM-System" ohne Buchstaben und Punkt vor der Bezeichnung "Zuiko"
Hier gibt es (wieder) drei bekannte Varianten:
Objektive mit der Zusatzgravur MC und Silbernase
Die lichtstarken Weitwinkelobjektive Zuiko MC Auto-W 1:2/24 mm, Zuiko MC Auto-W 1:2/28 mm und Zuiko MC Auto-W 1:2/35 mm waren von Beginn der Serienproduktion an mit einer Mehrschichtvergütung versehen.
Objektive mit der Zusatzgravur MC
In den meisten Fällen erfolgte keine Neurechnung der Objektive, sie wurden nur mit einer Mehrschichtvergütung versehen.
Beim Übergang zu dieser Version muß es innerhalb Olympus Diskussionen um die Strategie der Seriennummervergabe gegeben haben. Beim z.B. Zuiko Auto-W 1:2,8/35 mm und Zuiko Auto-W 1:2,8/24 mm wurde nach der Umstellung von der einfach vergüteten auf die MC - Version erst wieder neu mit der Serienummer 100.001 begonnen, um dann nach einigen (> 1000 Stk.) wieder zur fortlaufenden Seriennumernvergabe zurückzukehren.
Objektive ohne Zusatzgravur MC
Lt. Informationen von Olympus haben alle diese Objektive eine Mehrschichtvergütung, es handelt sich um die letzten Produktionsvarianten. Olympus gab auf Nachfrage folgende Information: Nachdem alle Objektive mit einer Mehrschichtvergütung versehen wurden, konnte diese Gravur entfallen. Bei vielen Objektiven wurde in diesem Zusammenhang auf eine modernere Mehrschichtvergütung gewechselt, die in Olympusunterlagen als NMC bezeichnet wird.
Der Unterschied läßt sich insbesondere bei der Reaktion des automatischen Weißabgleichs bei modernen DSLR bemerken. Bei der älteren Mehrschichtvergütung wird wohl der Infrarotbereich stärker gefiltert, was der Automatik eine höhere Farbtemperatur vorgaukelt, was zu sehr "warmen" Farben bei den Bildern führt. Die neuere NMC verhält sich wie andere moderne Mehrschichtvergütung. Damit fallen die mit "NMC"-Objektiven gemachte Bilder nicht zwischen Bildern von modernen Objektiven auf. Bei der alten Mehrschichtvergütung läßt sich dort mit fest eingestellter Farbtemperatur gegensteuern.
Andere Varianten
Leider ist diese Struktur nicht durchgängig, es soll auch vereinzelt andere Varianten geben , diese Varianten werden bei den einzelnen Objektivbeschreibungen detailliert dargestellt. Franz Pangerl berichtet in seinem Buch "Die Welt des OM-Systems" (erschienen 1975 von Olympus Optical Co. (Europa) GmbH), dass einige Objektive - wie z. B. das oben genannte Zuiko MC Auto-W 1:2/28 mm - schon in der Silbernasen-Varianten mit einer Mehrschichtvergütung versehen waren und deshalb mit der Gravur MC versehen wurden.
Vorbilder und Entwicklungsmaxime
Lt. diverser Veröffentlichungen wurden die Objektive nach folgender Maxime entwickelt:
Minimalismus - "Klein und leicht, dabei sehr gute optische Eigenschaften - aber so wenig Linsen wie möglich".
Die damaligen Olympus-Objektiv-Entwickler hatten sich - lt. unbestätigter japanischer Informationen - der Maxime Ludwig Berteles angeschlossen, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit sehr wenigen Glas-Luft-Flächen, wenigen Linsen und Kombination unterschiedlicher Glas-Typen bei seinem Sonnar-Typ - minimalistische Konstruktion - exzellente optische Leistungen erreichte.
Ludwig Bertele entwickelte u. a. folgende bahnbrechende optische Konstruktionen, die Vorbilder für die OM-Objektive gelten:
- 1923 - Ernostar - das erste wirklich brauchbare lichtstarke Objektiv für die Ermanox-Camera - der Bildjournalist Dr. Erich Salomon (berühmt für seine ungestellten Aufnahmen u.a. von Gustav Stresemann) schuf damit einen ganz neuen Presse-Stil.
- 1926 - Sonnar - ein Triplet aus verkitteten Linsen mit sehr wenigen Glas-Luft-Flächen und exzellenter Abbildungsleistung
- 1932 - Biogon - eine Abwandlung des Sonnars für den Weitwinkelbereich - exzellente optische Leistung auch im Randbereich; frühere Konstruktionen - wie z. B. das Hypergon hatten u. a. einen eklatanten Abfall zum Bildrand.
Eine weitere bahnbrechende Objektivkonstruktion ist der Planar-Typ aus dem Jahr 1896 von Paul Rudolph, der insbesondere im Bereich der Normalobjektive und leichten Teleobjektive Anwendung findet.
Ein namentlich bekannter Olympus-Objektiv-Konstrukteur - Jihei Nakagawa (verantwortlich z. B. für das Zuiko MC Auto-Zoom 1:4/24-40 mm) - wechselte nach seiner Olympus-Zeit zur Firma Sigma. Einige Patente von Jihei Nakagawa sind hier zu finden.
Vergleichbare Objektive der damaligen Mitbewerber waren in den überwiegenden Fällen größer, schwerer und bestanden aus einer größeren Anzahl von Linsen.
Weblinks
- Olympus Resources for Zuiko Lenses - Photography in Malaysia (englisch)
- OM-Lens-Group (englisch)
- Olympus 35mm film camera lens tests (englisch)
Internationale Preisspannen auf der bekanntesten Internet-Versteigerungsplattform
Skip Williams bietet eine Übersicht über die erzielten Verkaufserlöse auf der bekanntesten Internet-Versteigerungsplattform an:
- Zuiko Ebay History (englisch)
Seiten in der Kategorie „OM-Objektive“
Folgende 84 Seiten sind in dieser Kategorie, von 84 insgesamt.
A
M
N
P
T
- Zuiko Auto-T 1:1,4/85 mm (Prototyp)
- Zuiko Auto-T 1:11/1000 mm
- Zuiko Auto-T 1:2,8/100 mm
- Zuiko Auto-T 1:2,8/135 mm
- Zuiko Auto-T 1:2,8/180 mm
- Zuiko Auto-T 1:2,8/350 mm
- Zuiko Auto-T 1:2/100 mm
- Zuiko Auto-T 1:2/180 mm
- Zuiko Auto-T 1:2/250 mm
- Zuiko Auto-T 1:2/85 mm
- Zuiko Auto-T 1:3,5/135 mm
- Zuiko Auto-T 1:4,5/300 mm
- Zuiko Auto-T 1:4,5/400 mm (Prototyp)
- Zuiko Auto-T 1:4/200 mm
- Zuiko Auto-T 1:5/200 mm
- Zuiko Auto-T 1:6,3/300 mm (Prototyp)
- Zuiko Auto-T 1:6,3/400 mm
- Zuiko Auto-T 1:6,5/600 mm
- Zuiko Reflex 1:8/500 mm
W
Z
- S Zuiko Auto-Zoom 1:3,5-4,5/35-70 mm
- S Zuiko Auto-Zoom 1:3,5-4,8/35-70 mm
- S Zuiko Auto-Zoom 1:4,5-5,6/70-210 mm
- S Zuiko Auto-Zoom 1:4/28-48 mm
- S Zuiko Auto-Zoom 1:4/35-70 mm
- S Zuiko Auto-Zoom 1:5/100-200 mm
- Zuiko Auto-Zoom 1:2,8/35-80 mm
- Zuiko Auto-Zoom 1:3,5-4,5/28-85 mm
- Zuiko Auto-Zoom 1:3,5-4,5/35-105 mm
- Zuiko Auto-Zoom 1:4/35-70 mm Auto Focus
- Zuiko Auto-Zoom 1:4/65-200 mm
- Zuiko Auto-Zoom 1:4/75-150 mm
- Zuiko Auto-Zoom 1:5/50-250 mm
- Zuiko Auto-Zoom 1:5/85-250 mm
- Zuiko MC Auto-Zoom 1:3,6/35-70 mm
- Zuiko MC Auto-Zoom 1:4/24-40 mm